NICA: 4. Förderrunde

Ray LozanoRay LozanoDieses Förderprogramm ist tatsächlich einmalig – nicht nur, weil es dem Land Nordrhein-Westfalen jährlich 420.000 Euro wert ist, sondern auch, weil es den Stipendiat/-innen ein größtmögliches Maß an Freiheiten überlässt und überantwortet zugleich. Seit 2019 begleitet ein Team, das als NICA artist development im Kölner Stadtgarten angesiedelt ist, jedes Jahr einige jüngere Musiker/-innen aus NRW dabei, ihre Karrieren zu professionalisieren und zu verstetigen. Es geht aber nicht nur darum, diese Talente mit Geld zu unterstützen. Vielmehr will man Kontakte zu Veranstalter/-innen in Deutschland und darüber hinaus herstellen, mit Clubs und Festivals weltweit kooperieren und Medienvertreter/-innen überzeugen, über die NICA-Artists zu berichten. Zudem will man mit verschiedenen Coachings die Hör- und Sichtbarkeit der NICA-Künstler/-innen auf der internationalen Szene optimieren.

Aber letztlich entscheiden die Geförderten selbst über ihr Portfolio aus dem NICA-Angebot. Maximal drei Jahre darf eine solche Residenz (dieser Begriff trifft es besser als der vom Stipendium) dauern, nicht nur Jazz- sondern auch Popmusiker/-innen können für dieses Programm ausgewählt werden. Unter anderem die Sängerinnen Laura Totenhagen und Tamara Lukasheva, der Trompeter Pablo Giw, die Pop-Sängerin Kira Hummen, die Saxofonistin Luise Volkmann, die Trompeterin Heidi Bayer oder die DJ und Produzentin Sonae kamen bisher in den Genuss von NICA artist development.

Anfang Juli tagte eine mehrköpfige Jury, unter anderem mit der Dekanin der Abteilung Jazz/Pop der Hochschule für Musik und Tanz Köln, der Sängerin Anette von Eichel, dem Journalisten Stefan Hentz und Konnie Vossebein vom Stadtgarten Köln, unter dem Vorsitz von Thomas Baerens, Referatsleiter Musik im Düsseldorfer Ministerium für Kultur und Wissenschaft. Aus einer Liste mit möglichen Kandidat/-innen wählte man vier Musiker/-innen für den vierten Jahrgang von NICA artist development aus. Mit dabei sind diesmal die in Köln lebende, belgische Pianistin Marlies Debacker, der Bassist und Komponist Stefan Schönegg, die Saxofonistin und Komponistin Theresia Philipp und die R&B- und Soul-Sängerin Ray Lozano.

„Der Jazzmusik gelingt es wie kaum einer anderen Musikrichtung aus ihrer Nische heraus immer wieder unsere Hörgewohnheiten auch der Pop-Musik zu prägen“, sagt NRWs Kultur-Ministerin Ina Brandes. „Mit unserer Förderung motivieren wir Musikerinnen und Musiker, sich in ganz verschiedenen Bereichen ihres Schaffens weiterzubilden. Damit haben wir mit der Stadt Köln den Stadtgarten zu einer der ersten Adressen der internationalen Jazz-Szene entwickelt. Die Namen der Stipendiatinnen und Stipendiaten sollten wir uns merken: Wir werden sicher noch viel von ihnen hören!“

Weiterführende Links
NICA artist development

Text
Martin Laurentius
Foto
Eno de Wit

Veröffentlicht am unter News

Deutscher Jazzpreis 2025