RIP: Jerry Moss
Er war das „M“ von A&M Records und hat zusammen mit seinem Partner Herb Alpert Easy-Listening-Künstler wie Sergio Mendes oder The Sandpipers groß gemacht, aber auch Stars wie Joan Baez, Free, Carole King, Nazareth, Supertramp und Joan Armatrading eine künstlerische Heimat gegeben. Jerome Sheldon Moss wurde 1935 in New York City geboren und machte sich zunächst als Promoter einen Namen (zum Beispiel für den Mega-Hit „16 Candles“ von The Crests 1958). In Kalifornien lernte er Alpert kennen, mit dem er dann die Plattenfirma mit den beiden Buchstaben gründete. In den legendären A&M Studios in Los Angeles nahmen auch firmenfremde Künstler auf, so entstand dort zum Beispiel „Court And Spark“ von Joni Mitchell.
In den 1970er-Jahren war A&M Records die größte unabhängige Plattenfirma der Welt, den Grundstein dafür hatte Alpert mit seiner Band The Tijuana Brass gelegt. 1989 verkauften Alpert und Moss die Firma für eine halbe Milliarde Dollar an den Polygram-Konzern, managten das Label aber noch einige Jahre. Künstler wie Soundgarden, John Hiatt, Barry White und Sheryl Crow gehörten in den 1990er-Jahren zum „Artist Roster“. Seit 1998 ist A&M Records Teil des Universal-Konzerns und veröffentlicht die Platten von Weltstars wie Sting und Bryan Adams. Neben der Musik interessierte Moss sich für die Pferdezucht und hat mit seinem Pferd Giacomo 2005 das Kentucky-Derby gewonnen. 2020 spendierte er dem „Los Angeles Music Center“ 250 Millionen Dollar, die größte Spende, die das Center jemals erhalten hat. Moss starb bereits am 16. August in seinem Haus im kalifornischen Bel-Air, er wurde 88 Jahre alt.