RIP: Ali Claudi

Ali ClaudiAli Claudi„Dass gute Musik stimmungsaufhellend wirken kann, Swing etwas bei Musikern und Hörerinnen zum Schwingen bringt und Blues nicht zwingend traurig macht, ist unumstritten. Ali Claudi ist das lebende Beispiel dafür, dass Klangkunst und künstlerische Offenheit sogar jung halten können. Und da er als Gitarrist über die Jahrzehnte auch noch eine ganz besondere Beziehung zu Archtops aufgebaut hat, ist dieser Mann unter Fans und Kollegen eine lebende Legende“, schrieben die Kollegen von „Gitarre & Bass“ im vergangenen Jahr, kurz nachdem Ali Claudi am 17. Oktober seinen 80. Geburtstag gefeiert hatte. Ob er tatsächlich eine „Legende“ ist, sei dahin gestellt. Aber unermüdlich ist der 1942 geborene Gitarrist zeitlebens auf jeden Fall gewesen.

Anfang der 1960er-Jahre spielte Claudi seine ersten Profijobs. Und auch damals ließ er sich als Gitarrist und Sänger weder ästhetisch noch stilistisch eingrenzen und war ebenso offen gegenüber den in den Jahren angesagten Genres Hardbop und Soul-Jazz wie gegenüber Swing, Boogie Woogie und Blues. Eines seiner Markenzeichen war vor 60 Jahren schon sein lässiger, stet vorwärtsschreitender Swing, mit dem er seine Linien auf der halbakustischen Gitarre spielte. Mit dem Pianisten Leo von Knobelsdorff gründete er 1964 die Boogie Woogie Company, zudem war er für einige Jahre Gitarrist der Kraut-Rock-Gruppe Gomorrha. Andere Bands mit ihm hießen New Four oder schlicht The Groove und als Sideman ist er unter anderem mit Bill Coleman, Big Joe Turner, Jimmy Woode, Booker Ervin, Stu Martin, Dusko Goykovich, Wilton Gaynair, Kurt Edelhagen oder Sal Nistico zu hören gewesen. Wenige Tage vor seinem 81. Geburtstag ist Albrecht „Ali“ Claudi am 12. Oktober in Düsseldorf gestorben.

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Text
Martin Laurentius
Foto
aliclaudi.de

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