Kazda & Indigo Strings
Play The Music Of Nino Rota
(Jazzwerkstatt Records/jazzwerkstatt.eu)
Federico Fellini wird als Filmemacher dem italienischen Neorealismus zugerechnet. Zwar behandeln viele seiner Filme tatsächlich sozialkritische Themen der Zeit, doch besitzen die Inszenierungen oftmals einen geradezu surrealen Charakter. Mit dazu beigetragen hat die Filmmusik von Fellinis Landsmann Nino Rota, der bis zu seinem Tod 1979 sämtliche Soundtracks für den italienischen Regisseur komponierte. Der Wuppertaler Bassist und (Filmmusik)-Komponist Jan Kazda hat sich mit einem Jazzquartett und den klassischen Indigo Strings darangemacht, die Lücke zwischen Fellinis Sozialkritik und Rotas Lyrik mit den Mitteln und Möglichkeiten eines Jazzmusikers von heute zu füllen. Anknüpfungspunkte gibt es zuhauf: Mal wird die leise Ironie der beiden Italiener zum Ausgangspunkt einer improvisatorischen Durchführung, dann sind es derbe Späße, die die zwei gleichfalls mochten, oder eine nahezu kitschige Tristesse, die für die acht Musiker/-innen Anlass ist, um eloquent den Filmmusikklassikern ein zeitgenössisches Gepräge zu geben.