Susanne Alt
Royalty For Real
(Venus Tunes/susannealtofficial.bandcamp.com)
Wer hat schon die Gelegenheit, später einmal mit den Idolen aus der Jugendzeit zusammenzuarbeiten? Mit 15 entfachte Susanne Alts Liebe zum Jazz, da war die Begeisterung für Ikonen wie den Trompeter Roy Hargrove groß. Später hat die heute in den Niederlanden ansässige deutsche Saxofonistin bei Festivals regelmäßig mit ihrem Idol gejammt. Ihr sechstes Studio-Album widmet sie dem Jazz-Helden, der 2018 mit nur 49 gestorben ist – was eine Schockwelle durch die Jazz-Community jagte. Alle Stücke auf dem in New York eingespielten „Royalty For Real“ wurden von King Roys Wirken inspiriert, stammen aus seiner Feder oder werden immer wieder mit ihm in Zusammenhang gebracht, wie etwa die Ballade „The Nearness Of You“. Weil Alt mit schönem Ton spielt und die Rhythm-Section (Pianist James Hurt, Bassist Gerald Cannon und Drummer Willie Jones III) so locker-flockig wie elegant zwischen Swingendem, Soul-Jazz und Funk changiert, ist dieses Tribut ganz schön anzuhören. Aber insgesamt ist es zu harmlos, passiert musikalisch ein bisschen zu wenig, fehlt das Zündende, das Feuer.