Rudolstadt: RUTH
Wie jedes Jahr wird auch 2024 der Preisträger des mit 5.000 Euro dotierten Deutschen Weltmusikpreises RUTH beim Rudolstadt Festival (4. bis 7. Juli) gekürt. Die Auszeichnung erhält „Silent Tears – The Last Yiddish Tango“. Vertonte Gedichte von Frauen aus Osteuropa, die den Holocaust überlebt haben, stehen im Zentrum dieses Projekts. Bernhard Hanneken für die Jury: „Es ist ein erstaunliches und unverdientes Geschenk, dass nach den Taten der Nationalsozialisten jüdisches Leben in Deutschland wieder möglich wurde. Und bis heute ist es auch eine Gnade, dass so viele der Holocaust-Überlebenden die Kraft fanden, über die Gräuel in den Konzentrationslagern zu berichten. Gedichte und Musik heben diese Erzählungen nochmals auf eine neue Ebene, verleihen den in den Texten wiedergegebenen Erfahrungen und Traumata eine zutiefst bewegende und oft aufwühlende Emotionalität.“ Im Zuge des aktuell herrschenden, gesellschaftlichen Klimas, in dem der Antisemitismus wieder erstarkt, kommt diesem Projekt umso größere Bedeutung zu. Das kanadische Kammerorchester Payadora Tango Ensemble hat die Musik fürs Album „Silent Tears: The Last Yiddish Tango“ eingespielt.
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