Matthieu Bordenave
The Blue Land
(ECM/Universal)
Diese neue Konstellation ändert nichts an der kammermusikalischen Ausrichtung von Matthieu Bordenaves Musik. Der in München lebende französische Saxofonist stockte sein bewährtes Trio mit dem deutschen Pianisten Florian Weber und dem Schweizer Bassisten Patrice Moret um den britischen Schlagzeuger James Maddren auf. Der aber ist keiner, der hier auf Zählzeiten pocht. Maddren gestaltet durch sensibles Farbspiel neun berauschende Klanggemälde mit, die oft so zart und fein, so ätherisch, so frei, so betörend licht sind und gelegentlich eine unheilvolle Note in sich tragen. Bordenave, der gerade zum Saxofonprofessor am Tiroler Landeskonservatorium Innsbruck berufen wurde und phasenweise so intoniert, als sei sein Ton vom Geiste Wayne Shorters beseelt worden, hat sein Album „The Blue Land“ bewusst als Gruppenmusik angelegt. Meist benötigt sein ganzheitlich aufspielendes Quartett nur wenige Minuten, um aus der Stille heraus eine mitreißende Intensität zu entwickeln.