Plurism

Umhlangano

(Unit/Bandcamp)

Plurism – Umhlangano (Cover)Zusammenkunft: So lautet die Übersetzung des Titels, der aus der Bantusprache isiXhosa stammt. Hat auch seinen Grund. Denn drei Fünftel des runderneuerten, multikulturellen Quintetts stammt aus Südafrika, während zwei Schweizer das Fundament der Combo bilden, die die Pluralität bereits im Namen trägt. Für ihr mittlerweile viertes Album taten sich der Schlagzeuger Dominic Egli und der Bassist Raffaele Bossard mit drei herausragenden südafrikanischen Kollegen zusammen. Ein Freundschaftsprojekt, bei dem der kraftvolle Trompeten- und Flügelhornklang von Feya Faku, der sprudelnde Ton des Altsaxofonisten Mthunzi Mvubus und das verletzliche Spiel des Tenorsaxofonisten Sisonke Xontis die Akzente setzen. Die gemeinsame Tonsprache bleibt natürlich klassischer Jazz westlicher Prägung mit kaum wahrnehmbaren folkloristischen Sprenkeln („Children Song“). Aber die eruptiven Soli, die dampfenden Grooves, die sinnliche Musizierweise, die liedhaften Kompositionen und die Lust aufs kollektive Improvisieren heben „Umhlangano“ auf eine Aufmerksamkeitsebene, die weit über der des uniformen Postbop-Einerleis liegt.

Text
Reinhard Köchl
, Jazz thing 154

Veröffentlicht am unter Reviews

Deutscher Jazzpreis 2025