alpha-ray
The Glasshouse
(Unit/Bandcamp)
Was für ein seltsames Album. Es fröstelt einen beim Hören, Entspannung Fehlanzeige. Nur Melancholie, manchmal Trauer und Angst. Dass man dennoch dabeibleiben, nichts von „The Glasshouse“ verpassen möchte, ist das eigentliche Verdienst von alpha-ray, einer jungen, vierköpfigen Schweizer Band um die wunderbare Sängerin/Gitarristin Annina Mossoni, Trompeter Jaronas Höhener, Gitarrist/Bassist Jan Dintheer und Drummer Flo Hufschmid. Denn die zwölf Stücke ergreifen Besitz von jeder/jedem, weil sie ein kohärentes Hörerlebnis erzeugen, das das gesamte Spektrum der menschlichen Emotionen durchläuft. Dabei gibt es jede noch so feine Nuance des Menschseins, poetische Momentaufnahmen, Einblicke in Beziehungen, psychische Gesundheit und Perspektivwechsel, mal als Ballade, mal als High-Tempo-Weltuntergangsszenario, hinreißend karg und minimalistisch elektronisch instrumentiert, ein fesselnder Wandteppich aus Alltag und Zerfall. Das deutsch gesungene „Wie die Liebe“ ragt nicht nur wegen des Textes heraus: „Halt dich gut fest. Tu dir nicht weh. Halt mich nicht fest. Es tut sich nichts mehr.“ Schlicht grandios!