IB.SH-JazzAward: Laila Nysten

Laila NystenLaila NystenSeit 2008 wird während der JazzBaltica der mit 5.000 Euro dotierte IB.SH-JazzAward vergeben, mit dem das künstlerische Potenzial junger und vielversprechender deutscher Musiker/-innen gewürdigt werden soll. Zu den Preisträger/-innen der vergangenen Jahre zählen unter anderem Ilja Ruf, Vincent Niessen, David Grabowski, Lisa Wulff und Ella Burkhardt. Neben dem Posaunisten und JazzBaltica-Leiter Nils Landgren bestand die Jury in diesem Jahr unter anderem aus der Musikjournalistin Angela Ballhorn und dem NDR-Jazzredakteur Stefan Gerdes. Diesjährige Gewinnerin ist die Geigerin Laila Nysten.

Die 1994 geborene Nysten erhielt als Fünfjährige ersten Geigenunterricht. Schon bald spielte sie in klassischen Jugendorchestern und kammermusikalischen Ensembles. Privat probierte sie sich schon früh in der Kunst der Improvisation aus. Im Studium der Instrumental- und Gesangspädagogik an der Musikhochschule Lübeck standen neben der Klassik auch andere Genres auf dem Lehrplan. Der Jazz wurde zu ihrer Leidenschaft, wie sie selbst sagt: „Für mich bietet Jazz die größtmögliche Bandbreite an allem, was man dem Klangspektrum der Geige abverlangen kann.“ Insbesondere setzt sich Nysten mit dem Jazz-Manouche auseinander, einer Swing-Variante des Sinti-Gitarristen Django Reinhardt. 2020 gründete Nysten ihre Band Analogue Swing, mit der sie Standards von Reinhardt interpretiert und Eigenkompositionen spielt. Derzeit studiert Nysten Jazzgeige und Komposition an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg.

„Nysten liebt die vielen Möglichkeiten des Geigenspiels: Sie klopft Rhythmen auf den Korpus, zupft kunstvoll die Saiten, lässt es mit schwelgerischen Melodien zum Soloinstrument werden und ebenso zur gefühlvollen Begleiterin ihres Gesangs“, ist die Jury überzeugt. „Facettenreich ist auch der Musikgeschmack der Deutsch-Finnin: In ihrem Repertoire versammelt sie skandinavische Folkmusik über Jazz und Klassik bis hin zu Popmusik. Damit beweist sie, dass die Geige längst nicht nur in einem klassischen Orchester zu verorten ist.“ Preisverleihung und Preisträgerkonzert finden am 28. Juni im Rahmen der diesjährigen JazzBaltica in Timmendorfer Strand statt.

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JazzBaltica

Text
Martin Laurentius
Foto
JazzBaltica

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