Norah Jones: Tiny Desk Concert

Norah Jones@Tiny-DeskNorah Jones@Tiny DeskWährend der Corona-Zeit entwickelte das US-amerikanische National Public Radio (NPR) mit den „Tiny Desk Concerts“ ein Heimkonzertformat. Künstlerinnen und Künstler spielten bei sich zu Hause ein Soloprogramm, das dann über Youtube und die NPR-Homepage gestreamt wurde. In dieser Zeit sind einige intensive und intime Konzertmomente entstanden, wie etwa das Konzert von Abdullah Ibrahim oder auch das Solo-Klavierkonzert mit Norah Jones im August 2020. Nach dem nach langer Pause Anfang Juni veröffentlichten Studioalbum „Visions“ (Blue Note/Universal) stellte sie dieses jetzt bei einem „NPR Tiny Desk Concert“ vor – diesmal vor Ort im kleinen Arbeitszimmer des NPR-Redakteurs Bob Boilen, in dem die Konzerte seit 2008 stattfinden.

Nach ihrem Debüt „Come Away With Me“ 2002, das sich mehr als 27 Millionen Mal verkaufte und sie zum Superstar machte, ist „Visions“ ihr mittlerweile neuntes Studioalbum. Entstanden ist es über einen Zeitraum von etwa einem Jahr in locker aufeinanderfolgenden Studio-Sessions, nur zu zweit mit ihrem Produzenten, dem Multiinstrumentalisten Leon Michels, bei denen sich aus Songfragmenten und Skizzen die jeweiligen Stücke entwickelten. Zuletzt kamen weitere Musiker dazu, darunter ihr langjähriger Weggefährte, der Wayne-Shorter-Schlagzeuger Brian Blade, der jetzt auch bei ihrem zweiten „Tiny Desk Concert“ dabei ist.

„Visions“ ist auch wieder auf Blue Note erschienen, obwohl sie vor allem Popmusik mit Folk-, Country- und Americana-Anteilen spielt. Dennoch stieg „Visions“ in den Billboard-Jazzcharts direkt auf Platz 1 ein. Dabei seien ihre Songs, bestätigt Jones, nie Jazz gewesen. Auch wenn sie mit dieser Musik aufgewachsen sei und im College und danach in kleinen Clubs Jazzstandards gesungen habe. Bei ihrem „Tiny Desk“-Auftritt singt Jones drei Stücke aus dem neuen Album und als besondere Überraschung, eine Neuinterpretation des Titelstücks von „Come Away with Me“.

Weiterführende Links
„Tiny Desk Concert“ mit Norah Jones

Text
Maxi Broecking
Foto
Michael Zamora

Veröffentlicht am unter News

Deutscher Jazzpreis 2025