Achim Kaufmann & Kalle Kalima

Ilmonique

(Tyxart Records/Note 1)

Achim Kaufmann & Kalle Kalima – Ilmonique (Cover)Es ist ein überraschendes Album. Denn beide Musiker können deutlich schräger. Der Pianist Achim Kaufmann experimentiert zuweilen mit Abstraktionen, der Gitarrist Kalle Kalima kann rocken, dass die Clubwände beben. Im Duo hingegen geht es ihnen um das Gemeinsame der Stimmungen, der energetischen Balance auf melodischer Basis. Dafür lassen sie Effektgeräte in der Kiste und konzentrieren sich auf das Zusammenwirken von Klavierklang und akustischer Stahlsaitengitarre. Sie hätten sich für „Ilmonique“ viel Zeit lassen können, betonen beide, und sie nutzen sie dafür, das musikalische Gespräch zu optimieren. Man merkt, wie sie sich zuhören, spürt, wie sie sich verstehen, und erlebt Musik, die sich bei aller Tendenz zur komplexen Gestaltung nahbar ergänzt. Es ist Kammerjazz, ohne Betonung auf Jazz. Dialogisches Musizieren, das vom Persönlichen aus in ein offenes, weites Feld des klingenden Verstehens mündet.

Text
Ralf Dombrowski
, Jazz thing 155

Veröffentlicht am unter Reviews

Leipziger Jazztage 2024