Dokufilm: Googoosh

Googoosh - Made Of Fire„Googoosh – Made Of Fire“Im deutschsprachigen Raum meinen wir bei Musik aus dem Iran meist die persische Klassik. Doch vor der islamischen Revolution hatte das Land eine lebendige Popszene, die Sängerin Googoosh war ihr unangefochtener Star. Die im Iran geborene, aber schon lange in Deutschland lebende Regisseurin Niloufar Taghizadeh hat einen Dokumentarfilm über sie gedreht, der jetzt in die Kinos kommt. „Googoosh – Made Of Fire“ erzählt die Geschichte der größten populären Stimme des Irans mit politischen Verknüpfungen, und beginnt mit Khomeinis Rückkehr in seine Heimat im Februar 1979 nach dem Sturz des Schahs. Die Übernahme der Macht durch die Mullahs brachte die Musikindustrie zum Erliegen und zwang viele Künstler zur Flucht. Googoosh selbst wurde 21 Jahre unter Berufsverbot gefangen gehalten, bis sie den Iran in Richtung USA verlassen durfte.

Und so ist Taghizadehs Film nicht nur ein Porträt Googooshs, sondern auch der Ereignisse des Landes der letzten 45 Jahre bis hin zur neuen Frauenbewegung, für die sich auch Googoosh einsetzt. Im Mittelpunkt aber stehen ihre Lieder, in der persische Lyrik – daneben auch Texte auf Arabisch, Englisch, Italienisch und Französisch – mit westlichen Popharmonien zu einer einzigartgien Musiksprache verknüpft werden. In eindrücklichen Interviews mit der heute 74-Jährigen entsteht so ein dichtes und sehr persönliches Porträt einer Frau, die vielen in Deutschland kaum bekannt ist.

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„Googoosh – Made Of Fire“

Text
Stefan Franzen

Veröffentlicht am unter News

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