Abgesagt: ELBJAZZ 2025
Für nicht wenige Besucher/-innen von ELBJAZZ in Hamburg Anfang Juni waren Headlinerbands wie Jungle, Faithless oder The Streets viel zu sehr Pop, Jazz und improvisierte Musik schien vielen im Publikum nur eine untergeordnete Rolle im Programm gespielt zu haben. Nach Lesart der Verantwortlichen waren aber die Festival-Tage rund um den Hamburger Hafen auch 2024 wieder ein voller Erfolg. Mehr als 22.000 Menschen kamen vor den Bühnen zusammen, um sich von den Auftritten der mehr als 50 nationalen und internationalen Bands begeistern zu lassen. Einerseits sei dieser Erfolg dem Streben nach größerer musikalischer Offenheit geschuldet, betont man bei ELBJAZZ. Andererseits habe man feststellen müssen, dass die Verpflichtung geeigneter Jazz-Headliner für 2025 momentan nahezu unmöglich sei, da in Frage kommende Künstler/-innen zum Festival-Termin Anfang Juni schlichtweg nicht verfügbar seien.
„Wir haben seit der Pandemie intensiv daran gearbeitet, ELBJAZZ inhaltlich und wirtschaftlich zukunftsfähig zu machen. Unsere Intention war und ist es, ELBJAZZ als genreoffenes Crossover-Festival zu etablieren und seine Attraktivität für ein noch größeres und auch jüngeres Publikum zu steigern“, ist Festivalleiter Alexander Schulz überzeugt. „Diesem Ziel sind wir insbesondere mit der diesjährigen Festivalausgabe ein großes Stück nähergekommen – aber wir sind in einigen Bereichen auch an Grenzen gestoßen, die einer Analyse bedürfen. Kompromisse in Bezug auf das musikalische Line-up, die in einer Verwässerung der Neuausrichtung münden und weder unseren Ansprüchen noch denen unseres Publikums genügen, sind für uns aber keine Option. Aus diesen Gründen haben wir uns dazu entschlossen, das 13. ELBJAZZ erst 2026 zu feiern. Die Pause im kommenden Jahr gibt uns die Möglichkeit und vor allem die Zeit, weiter an unserer ELBJAZZ-Vision zu arbeiten und die interne wie externe Struktur des Festivals zu optimieren.“
Das nächste ELBJAZZ findet demnach am 5. und 6. Juni 2026 statt. Als Ersatz für das abgesagte Festival im kommenden Jahr verweist man auf die Ostsee-Themenkreuzfahrt „Mein Schiff meets ELBJAZZ“ vom 12. bis 22. Juni mit Gregory Porter als Top-Act. Zwar hebt „Mein Schiff“-Anbieter TUICruises seine Verantwortung für nachhaltiges ökologisches Handeln hervor. Doch das NABU-Kreuzfahrtranking 2024 zeigt auch, dass die „Mein Schiff“-Flotte weiterhin mit den Treibhausgasen Kohlenstoffdioxid und Methan die Klimakrise befeuert, während Schweröl-Emissionen wie Schwefel, Stickoxide und Ruß die Umwelt belasten und die Gesundheit der Menschen an den Küsten beeinträchtigen.
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