Lucerne Festival: Anthony Braxton
Im Rahmen des diesjährigen Lucerne Festivals, das vom 15. bis 17. November stattfindet, wird am 16. November das Werk „Composition No. 255 (Second Species Syntactical Ghost Trance Music)“ von Anthony Braxton aufgeführt, gespielt vom Lucerne Festival Contemporary Orchestra und dem belgischen Gitarristen, Improvisator und Musikforscher Kobe van Cauwenberghe. Als Erweiterung des traditionellen Werkbegriffs verbindet der 1945 in Chicago geborene Komponist und Multiinstrumentalist Braxton Jazz mit europäischer Avantgarde und Improvisation. Seine Reihe „Ghost Trance Music“ ist eine Sammlung von etwa 150 Stücken, die zwischen 1995 und 2006 entstanden sind. Basierend auf seinen Studien der Musik der amerikanischen Ureinwohner, insbesondere des Rituals „Ghost Dance“. In rituellen Kreistänzen, die sich oft über Stunden und Tage erstreckten, wird Kontakt zu den Ahnen hergestellt. Für seine Werkserie untersuchte Braxton die zeremoniellen und sozialen Aspekte des Ghost-Dance.
Der 1984 in Antwerpen geborene van Cauwenberghe studierte Gitarre am Konservatorium in Gent und erwarb seinen Master in „Contemporary Performance Practice“ an der Manhattan School Of Music in New York. Im Rahmen seiner Promotion am Königlichen Konservatorium von Antwerpen beschäftigte er sich intensiv mit der Musik von Braxton. Aus dieser Auseinandersetzung resultierten das Soloalbum „Ghost Trance Solos“ (2020) sowie die Doppel-LP „Ghost Trance Septet“ (2022). 2023 war er Ko-Kurator der ersten internationalen Braxton-Konferenz, die im Rahmen der Darmstädter Ferienkurse für Neue Musik stattfand.
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