Gestorben: Rise Kagona

Rise KagonaRise KagonaEr zählte zum Urgestein der frühen Weltmusik-Welle: Der in Malawi geborene und in Rhodesien/Simbabwe aufgewachsene Rise Kagona war Gitarrist der Band Bhundu Boys, die er 1980 zusammen mit dem Leadsänger Biggie Tembo gründete. Benannt haben sie sich nach den Freiheitskämpfern, die in ebenjenem Jahr die Unabhängigkeit Simbabwes erreichten. Aus der traditionellen Chimurenga-Musik der Region entwickelten sie in Verschmelzung mit kongolesischer und tansanischer Gitarrenmusik, aus Rock’n‘Roll und Disco zusammen mit wenigen anderen Bands den Jit und wurden die internationalen Protagonisten dieses neuen Afropop-Stils.

Von der Hauptstadt Harare aus erspielten sich die Bhundu Boys zunächst eine lokale Fan-Base, wurden einige Jahre später dann vom britischen Label Discafrique Records endeckt und kamen auf die BBC-Playlists der Starmoderatoren John Peel und Andy Kershaw. Eine erste Tournee im UK folgte, 1987 supporteten sie bereits Madonna im Wembley-Stadion. Auf Warner erschienen noch in den 1980ern die beiden Klassiker „True Jit“ und „Pamberi“. Danach zerfiel die Band bereits durch Suizid und AIDS-Tode einiger Mitglieder. Kagona reformierte die Band, die noch bis zum Jahr 2000 existierte, danach rief er in Edinburgh die Formation Rise Kagona & The Jit Jive Band ins Leben. Wie jetzt erst bekannt wurde, ist Kagona 62-jährig nach langer Krankheit am 14. September in Schottland verstorben.

Text
Stefan Franzen

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