Salif Keïta: Album & Tournee
Salif KeïtaIn seiner Heimat Mali gehört Salif Keïtas Tag oftmals nicht ihm selbst. Als Person des öffentlichen Lebens und nationale Ikone ist er ein gefragter Mann, der ständig Anrufe und unangekündigte Besuche von Freund/-innen und Nachbar/-innen mit vielen unterschiedlichen Anliegen bekommt. Tagsüber kommt er ihren Wünschen gerne nach, aber so richtig lebendig wird Keïta erst am Abend. Der gehört ihm, mehr vielleicht als der folgende Morgen. Nachts zieht er sich in seine Innenwelt zurück und verbringt im Hof seines Moffou Studio in Bamako, der Hauptstadt Malis, nur von seiner Gitarre begleitet Stunde um Stunde im Mondlicht. Es sind magische Momente für diejenigen, die ihn bei dieser vielleicht reinsten Form künstlerischen Ausdrucks erleben dürfen.
Mit seinem Gesang flieht er nicht vor den Widrigkeiten des Tages oder der Härte des Lebens. Seine nächtliche Erholung ist vielmehr seine Art von Kreativität. Fast alle Songs von Keïta sind auf diese Weise entstanden. Oftmals spielt er auf der Gitarre stundenlang einen Riff oder einen simplen Akkord, um daraus eine Idee zu entwickeln: Die Melodie findet ihren Weg in die Stimme, die Worte der Lyrics werden wiederholt, präzisiert und verfeinert, bis sie für „No Kono“ (Nø Førmat/Indigo), das am 11. April veröffentlicht wird, passend sind. Eigentlich wollte Keïta aber gar kein Gitarrenalbum machen. „Ich bin kein Gitarrist, ich nutze die Gitarre, um zu komponieren“, betont er: „Alle würden sich langweilen. Es wäre zu nackt, um dem Publikum zu gefallen.“ Ende Mai ist er mit Band auf Release-Tournee durch Europa – einziges Deutschlandkonzert ist am 28. Mai im Berliner Haus des Rundfunks.
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Salif Keïta