Wiesbaden: Frühlingsschnapper

Etienne NillesenEtienne Nillesen2023 veranstaltete der Wiesbadener „JazzArchitekt” Raimund Knösche zusammen mit seinem Sohn Leo Wölfel zum ersten Mal das Magnet Festival im Schlachthof, in der Kreativwerkstatt und Skatehalle. Obwohl das Magnet Festival bei seiner Premiere vom Publikum angenommen und 2024 dann sogar für den Deutschen Jazzpreis nominiert worden ist, blieb es bislang bei dieser einzigen Ausgabe. Um für Kontinuität zu sorgen, hat sich Knösche dieses Jahr dazu entschlossen, am zweiten Maiwochenende ein Minifestival namens Frühlingsschnapper in der Wiesbadener Kreativfabrik anzusetzen, indem er die Folgen 72 und 73 seiner Achter-Konzertreihe am 9. und 10. Mai zusammenführt.

Den Anfang macht Etienne Nillesen solo auf der Snare-Drum, mit der er die Grenzen der klanglichen und harmonischen Möglichkeiten der kleinen Trommel durch innovative Techniken und einen akribischen Ansatz im Umgang mit Klang neu setzt. Weiter geht es mit dem in New York lebenden, deutschen Saxofonisten Phillip Dornbusch, der mit seinem Quintett Projektor das Widerständige einer aktuellen Improvisationsmusik herauszustellen versucht. Das Programm am folgenden Tag beginnt mit Julian Sartorius, der mit seinem unbegleiteten Solospiel auf dem Schlagzeug bislang ungehörte Klangkörper formt und mit vielschichtigen Patterns die Möglichkeiten der organischen Klangerzeugung erforscht. Den Schlusspunkt setzt die 1990 in Teheran geborene, in Wien lebende Klarinettistin Mona Matbou Riahi. Im Trio mit Sartorius am Schlagzeug und dem schwedischen E-Bassisten Björn Meyer führt sie komponierte und improvisierte Musik immer wieder an ihre harmonischen, melodischen und rhythmischen Grenzen heran.

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Achter

Text
Martin Laurentius
Foto
Angela von Brill

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jazzahead! 2025