Doumka Clarinet Ensemble
Afar
(enja/Soulfood)
Die Lyoner Klarinettisten Hervé Bouchardy, Alexis Ciesla und Franck René legen nach „Café Rembrandt“ mit ihren Kollegen Christophe Gauvert (Bass, Gitarre) und Christophe Durand (Drums) neu auf: Mit dem kompletten Set von Piccolo bis Bassklarinette kommen alle Farben des bauchig klingenden Holzblasinstruments zum Einsatz. Bass und Gitarre sowie Perkussion dienen zumeist dem Klang des Trios, flippen mit Erlaubnis gelegentlich auch aus und tragen zum Experimentellen bei, am freiesten in Renés „Djebel“ . Flirrende Wüstenluft, eine schwüle Fata Morgana umgarnt den Hörer bei manchen Stücken, arab-andalusisches Flair taucht auf, jedoch ganz ohne den Glitzerkram aus der Worldmusic-Kiste, eine Prise ruppiger Klezmer und eine Miniatur vom Balkan als Inspiration, weitab vom schwachbrüstigen Elektrogefrickel trendiger Dancefloor-Balkanizer. Sogar ein Flirt mit mittealterlicher Strenge kündigt sich an, das Menuett aber streift flugs das Korsett ab. Kammermusik, die sich in einen wilden Galopp hinein wagt, Kammermusik, die auch nur ganz still dem schönen Klang dieses Instruments huldigt. Ach, man müsste Klarinette spielen können.