RIP: Larry Coryell

RIP: Larry CoryellLarry CoryellAuch wenn Larry Coryell am Anfang seiner Karriere oft zur rechten Zeit am richtigen Ort war, so stand der Gitarrist zeitlebens selten so hell im Rampenlicht wie zum Beispiel sein Instrumentalkollege John McLauglin. Sein drittes Album „Spaces“ von 1970 – unter anderem mit McLaughlin und dem Kontrabassisten Miroslav Vitous – gilt vielen als Meilenstein für die Fusion von Jazz und Rock, mit der Mitte der 1970er-Jahre zusammen mit dem Schlagzeuger Alphonse Mouzon geleiteten Band The 11th House zementierte er den stilbildenden Anspruch des Stilhybrids Jazz-Rock. Der Grund, warum der 1943 in Galveston, Texas geborene Coryell nicht in der ersten Reihe stand, ist wohl in seiner Persönlichkeit zu finden: Er war eher zurückhaltend bis scheu und zumeist ganz auf die technische Raffinesse seines Gitarrenspiels und die Ausdruckskraft seiner Musik konzentriert.

Und er hatte in den 1970ern mit Drogenproblemen zu kämpfen, wie es das Beispiel eines Gitarren-Super-Trios zeigt, das mit „Friday Night In San Francisco“ 1980 einen Kassenschlager veröffentlichen sollte. Ursprünglich sollte Coryell neben McLaughlin und Paco De Lucia der dritte Gitarrist sein. Doch seine Drogensucht und die Tatsache, dass die Plattenfirma Columbia ihn für zu unbekannt hielt, kickten Coryell aus der Band. Dadurch ließ sich der Gitarrist aber nicht entmutigen. Er tourte in den folgenden gut drei Jahrzehnten intensiv durch die Welt, arbeitete mit namhaften amerikanischen Musikern ebenso zusammen wie mit europäischen und veröffentlichte zahlreiche Platten unter eigenem Namen. Diesen Sommer wollte Coryell mit der CD „Seven Secrets“ (Savoy Jazz) seine Band The 11th House noch einmal zusammenbringen. Das Album wird nun posthum veröffentlicht: Am 19. Februar ist der Gitarrist überraschend im Alter von 73 Jahren in einem New Yorker Hotel gestorben.

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Text
Martin Laurentius
Foto
gkp Promotion

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