Restauriert: Ashram-Aufnahmen von Alice Coltrane

World Spirituality Classics, Volume 1: The Ecstatic Music Of Alice Coltrane TuriyasangitanandaWorld Spirituality Classics, Volume 1: The Ecstatic Music Of Alice Coltrane TuriyasangitanandaOkay, John Coltrane: Auf diesen Saxofon-Titanen wurde Alice Coltrane, geborene MacLeod, zeitlebens angesprochen, weil sie von 1965 bis zum Tod Coltranes 1967 nicht nur dessen zweite Ehefrau, sondern auch Nachfolgerin von McCoy Tyner auf dem Piano-Schemel war. Nicht ganz fair, wie ein Blick auf das Werk der Pianistin und Harfenistin zeigt: Anfang der 1960er war sie in ihrer Heimatstadt Detroit gefragte Pianistin unter anderem für Kenny Burrell und Lucky Thompson, nach dem Tod Coltranes arbeitete sie nicht nur mit dem Gros seiner Musiker weiterhin zusammen – beispielsweise Pharoah Sanders, Jimmy Garrison und Rashied Ali –, sondern holte auch zum Beispiel für ihr Album „Illuminations“ 1973 den Gitarristen Carlos Santana ins Studio.

1983 schuf Alice Coltrane ihren „Sai Anantam Ashram“ am Stadtrand von Los Angeles. Sie begann dort, weitgehend unbemerkt von der Öffentlichkeit, Musik aufzunehmen, die sie vor allem im Umfeld ihrer spirituellen Gemeinschaft auf Kassetten veröffentlichte. Schon zuvor suchte sie in den asiatischen Religionen ihre Spiritualität, 1969 hatte sie sich deshalb in Swami Turyasangitananda bzw. Turiya umbenannt. Gerade ging die Plattenfirma Luaka Bop mit der Meldung an die Öffentlichkeit, dass man von Alice Coltranes Kindern (unter anderem Saxofonist Ravi Coltrane) die Rechte an diesen Ashram-Aufnahmen bekommen hat, um einen Querschnitt daraus in einer restaurierten und neu editierten Fassung auf mehreren Compilation-CDs zu veröffentlichen. Am 12. Mai erscheint die erste Folge von „World Spirituality Classics, Volume 1: The Ecstatic Music Of Alice Coltrane Turiyasangitananda“ (Luaka Bop/Indigo).

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Alice Coltrane

Text
Martin Laurentius

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