RIP: Tommy LiPuma

Zum Tode von Tommy LiPumaZum Tode von Tommy LiPumaDass Dr. John, Leon Russell, Al Jarreau und Diana Krall im vergangenen Sommer auf der Bühne des Playhouse Square’s Connor Palace in Cleveland, Ohio, zu hören waren, hatte einen ganz besonderen Anlass. Denn sie kamen zu Ehren von Tommy LiPuma, um ihm zu seinem 80. Geburtstag zu gratulieren. In seiner Heimatstadt hatte er einst bei einem Plattengroßhändler als Packer für 50 US-Dollar die Woche angefangen – im Laufe seiner über 50-jährigen Geschichte im sogenannten Musikbusiness war LiPuma dann als Produzent für 33 „Grammys“ nominiert, fünfmal wurde er mit dem begehrten Preis der Musikindustrie ausgezeichnet.

Doch zunächst hatte LiPuma, der am 5. Juli 1936 in Cleveland, Ohio, geboren wurde und in seiner Jugend auch Saxofon spielte, wie sein Vater Friseur werden sollen. Und so kommentierte Christian McBride, der das Geburtstagskonzert moderierte, LiPuma „went from cutting hair to cutting hit records“. Zugespielt wurden Gruß-Videos von Herb Alpert, Barbra Streisand, Sir Paul McCartney, Willie Nelson, Randy Newman und Elvis Costello -LiPuma hatte mit seinen Produktionen maßgeblichen Anteil am Verkauf von insgesamt 75 Millionen Tonträgern. Allein die Zusammenarbeit mit Krall führte zu 25 Millionen verkauften Exemplaren.

Über die gemeinsame Arbeit mit Songschreibern wie Randy Newman und Jack DeShannon wechselte er nach und nach ins Produzentenfach. Für „Guantanamera“ von den Sand Pipers (1966) erhielt er seine erste Goldene Schallplatte. Mit dem Tontechniker Al Schmitt arbeitete LiPuma seit 1972 an über 110 Alben zusammen. Von 1998 bis 2004 leitete er die Verve Music Group, seit 2014 war er für die Universal Music Publishing Group als kreativer Berater tätig. Mit Krall produzierte er jüngst ihr 13. Studio-Album, „Turn Up The Quiet“, das am 5. Mai erscheinen soll. Am 13. März ist Tommy LiPuma in New York City gestorben.

Text
Christian Broecking

Veröffentlicht am unter News

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