Berlin: Albert Mangelsdorff Preis 2017

Angelika Niescier NYC TrioAngelika Niescier NYC Trio

Im Rahmen des Berliner Jazzfests 2017 wurde zum 13. Mal der „Albert Mangelsdorff Preis“ verliehen. Der scheidende künstlerische Leiter, Richard Williams, hatte sich dafür stark gemacht, dass Preisverleihung und Preisträgerkonzert erstmals als eigener Programmpunkt im Rahmen des Festivals stattgefunden haben. Der Preis, der alle zwei Jahre von der Union Deutscher Jazzmusiker verliehen wird, ist mit 15.000 Euro dotiert und gilt als die wichtigste Auszeichnung für Jazz in diesem Land. In seiner Laudatio würdigte Thomas Krüger, Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung, Angelika Niescier als führende Vertreterin einer „Generation passionierter Jazzmusikerinnen, die das Genre zugleich feminisiert, professionalisiert und geschlechtergerechter aufgestellt haben. Heute führt an den prägenden Frauen des zeitgenössischen Jazz kein Weg mehr vorbei.“

Im Preisträgerkonzert spielte das Angelika Niescier NYC Trio mit Chris Tordini und Tyshawn Sorey, der als Jazzfest-„Artist in Residence“ für mehrere Auftritte in Berlin weilte. Niescier arbeitet seit zehn Jahren regelmäßig mit Sorey zusammen. Er nennt sie seine Wahlverwandte, die sich im vergangenen Jahrzehnt nicht zuletzt im intensiven Austausch mit der New Yorker Szene aus dem Umfeld des Komponisten Anthony Braxton, zu dem auch Sorey gehört, ganz besonders stark entwickelt habe. Im umjubelten Preisträgerkonzert brillierte Niescier mit treibenden Kompositionen und kraftvollen Soli. Besonders dieses Konzert habe deutlich gemacht, wie permanente Neugierde, Fragen und Forschen, Puls und Achtsamkeit, gemeinsamer Wille zum Experiment und das Wissen um Wirksamkeit zu einem organischen Ganzen führen können, sagte Sorey.

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„Albert Mangelsdorff Preis“

Text
Christian Broecking
Foto
Arne Reimer

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