Pericopes +1

Legacy

(Auand/Klassik Center Kassel)

Pericopes +1 – Legacy (Cover)Die Pericopes, ursprünglich ein Saxofon-und-Klavier-Duo, gibt es seit mehr als zehn Jahren. 2014 erst holten die beiden Italiener Emi Vernizzi (Tenorsax) und Alessandro Sgobbio (Piano, Fender Rhodes) den amerikanischen Schlagzeuger Nick Wight hinzu und wurden: Pericopes +1. Ihr musikalisches Konzept erinnert ein wenig an The Bad Plus, aber ohne deren hypnotischen Groove. Insistierende Motive, bizarre Ostinati und komplexe Rhythmen geben den Stücken auf „Legacy“ vielmehr eine nervöse, prickelnde Kurzatmigkeit. Diese Musik hat viel Struktur – bis zum ersten Solo des Albums vergehen schon mal fünf Minuten. Als Einflüsse nennt die Band dementsprechend keinen Miles Davis oder John Coltrane, sondern Leute wie David Bowie, Kurt Cobain, Run-DMC und Jimi Hendrix. Die zehn Stücke des Albums – sieben stammen vom Keyboarder – sind so kunstvoll verkopft wie erbarmungslos heftig. Definitiv eigen und anspruchsvoll.

Text
Hans-Jürgen Schaal
, Jazz thing 122

Veröffentlicht am unter Reviews

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