Nickelsdorf: Konfrontationen
Dieses Festival ist nicht Cecil Taylor gewidmet, zolle ihm keinen Tribut: Denn man dürfe sich nicht mit dem Namen eines verstorbenen Genies schmücken, schreibt der Schlagzeuger Paul Lovens anlässlich der 39. Festivalausgabe von Konfrontationen. „Deswegen spielen wir auch nicht ‚in memoriam‘ seiner. Wahrscheinlich aber würden wir heute nicht eine solche Musik machen, wäre er nicht seit mehr als einem halben Jahrhundert visionäres Vorbild.“
Konfrontationen, das 1980 von dem jazzbegeisterten Gastwirt Hans Falb gegründete „Festival For Free And Improvised Music / Soundart“, hat die führenden Vertreter der improvisierten Musik in Nickelsdorf präsentiert. Das Globe Unity Orchestra feierte dort sein 40-jähriges Bestehen, Cecil Taylor tanzte nach seinem Konzert in der Dorfdisko. Weltweit stehen die Künstler und Künstlerinnen Schlange, um bei diesem Event im Free-Jazz-Verständnis der 1980er-Jahre mitwirken zu dürfen.
„Nur einige von uns haben direkt mit ihm gearbeitet, wenige sind ihm begegnet, viele haben ihn nie ‚live‘ gehört. Weg ist er, doch immer da. Die Jungen sind erwachsen, die Alten dürfen sterben“, schreibt Lovens, der bei dem Festival-Act „( ? what would we be) without Cecil“ gemeinsam mit Joe McPhee, Evan Parker, Peter Evans, Pat Thomas, Orphy Robinson, Tristan Honsinger und Joe Williamson auf der Bühne sein wird. Neben Kaja Draksler sind Radu Malfatti sind auch größere Ensembles wie Skein, PIO Prague Improvisation Orchestra und Castelló Tentet/The Dark Blue dabei. Die Konfrontationen 2018 finden vom 19. bis 22. Juli in der Jazzgalerie, am Kleylehof und in der evangelischen Kirche Nickelsdorf (Österreich) statt.
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