Bobby Rausch

Freunde des guten Backbeats

Vor ein paar Jahren sorgten Bobby Rausch mit ihrem Debütalbum und einem coolen Sound, der gleichzeitig rau und poliert klang, für Aufhorchen. Jetzt erscheint mit „Stones & Stars“ (Ninety Day Records/Indigo) das zweite Werk der Band – und zwar mit dem neuen Schlagzeuger Nico Stallmann.

Bobby Rausch (Foto: Leo Bruges)

„Nico kannten wir noch aus Arnheim, wo wir zusammen studiert haben“, erzählt Bassklarinettist Lutz Streun. „Wir wussten also, was er kann und dass er genau der Richtige ist. Den größten Zauber in der Musik kriegt man hin, wenn man miteinander befreundet ist.“

Bobby Rausch lieben nach wie vor die große Geste und den mächtigen Klang, geben aber Berlin, wo sie bis auf den Kölner Stallmann leben, die Schuld daran. „Wir sind vom Berliner Zeitgeist beeinflusst und lieben einen guten Backbeat, aber letzten Endes steht bei uns doch der Jazz im Vordergrund“, findet Streun. „Nils Petter Molvær, Jon Hassell oder Pharoah Sanders haben sicher einen großen Einfluss auf uns.“

Das Album endet mit einer Fassung des Depeche-Mode-Klassikers „Enjoy The Silence“, einer verhangenen instrumentalen Deutung des Songs. „Das war eine spontane Idee unseres Baritonsaxofonisten Oleg Hollmann“, erinnert sich Streun. „Wir finden aber sowieso, dass Covern ein schönes Handwerk im Jazz ist, denn es gibt einfach tolle Songs, bei denen es sich lohnt, sie neu zu verpacken. Die sich ewig wiederholende Melodie von ‚Enjoy The Silence‘ passt einfach zu uns, denn wir legen Wert auf schöne Melodien.“

Text
Rolf Thomas
Foto
Leo Bruges

Veröffentlicht am unter 158, Feature, Heft

jazzahead! 2025