The Kutimangoes

Heiß und kalt im Mix

Diese Band predigt wie so viele andere den Afrobeat, wie ihr Name unschwer erkennen lässt.

Kutimangoes & Patrick Kabre

Aber was die Kutimangoes besonders macht, ist die Vielfalt der Stile, die sie in ihre Grooves implementieren: Heitere Calypsosounds und brachialer New-Orleans-Fonk mit dem Beat der Second Line flankieren ihre Songs; perlende Soukousgitarren, rudimentäres Geplucker mit Ngoni oder Balafon, auch der Sahel-Blues schimmern durch und zuweilen zitieren die tiefdröhnenden Bläser äthiopische Fünftonriffs.

Das Quintett um die Kopenhagener Jazzer Michael Blicher und Gustav Rasmussen macht mit dem Bandnamen ihren Kotau nicht nur vor Fela Kuti. Charles Mingus steckte in den Mangoes, sagt Posaunist und Gitarrenspezi Rasmussen; dessen Art, mit Bläsern zu arbeiten, habe Vorbildcharakter, „diese völlige Ernsthaftigkeit im Kreieren expressiver Musik, kombiniert mit echter Verrücktheit und wilder Energie“. Das zweite Album heißt nicht umsonst „Made In Africa“ (Tramp/Groove Attack).

„Wir haben es in der Tat in Mali, Burkina Faso und Kopenhagen aufgenommen. Zuerst haben wir Telefonsachen zwischen Dänemark und Afrika hin- und hergeschickt, dann haben wir vor Ort mit den afrikanischen Musikern gearbeitet.“

Unterstützung bekamen die Dänen in Mali unter anderen von Rokia Traoré, die ihnen bei der Auswahl von Musikern behilflich war. Manche Tracks des Albums basieren auf traditionellen Songs, die neu geschrieben und arrangiert wurden; zuletzt war man im Mai vor Ort, um Ngoni und andere Instrumente einzubauen sowie Sounds aus dem Alltag mitzunehmen.

„Aus der Nachbarschaft, in Schulen und auf Märkten. Jetzt können wir gar nicht mehr genau unterscheiden, was wann und wo aufgenommen wurde – es ist einfach ein großer Mix von Einspielungen aus kühlen und heißen Ländern.“

Text
Uli Lemke

Veröffentlicht am unter 116, Feature, Heft

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