Vincent Meissner Trio

Free Whitney!

Für den jungen Dresdner Pianisten Vincent Meissner ist das Trio auch auf seinem zweiten Album „Wille“ (ACT/edel) das Ausdrucksmittel seiner Wahl.

Vincent Meissner Trio (Foto: joergsteinmetz.com)

„Bei einem Trio steht das Pianistische sehr im Vordergrund“, findet Meissner, „gleichzeitig gibt es viel Interaktion. Außerdem mag ich den Sound von Klavier, Drums und Kontrabass – das ist eine Ästhetik, mit der ich mich voll identifizieren kann. In einer solchen Besetzung ist es einfach möglich, viele Dinge auszuprobieren, ohne sich festlegen zu müssen.“

Mit Josef Zeimetz am Bass und Henri Reichmann am Schlagzeug – die drei kennen sich zum Teil schon aus der Schule – gleitet der Pianist vornehmlich durch Eigenkompositionen, die scharf konturiert sind und gleichzeitig viel Raum für solistische Ausflüge lassen. Daneben hat das Trio auch ein paar sorgfältig ausgewählte Cover im Repertoire, etwa eine gemächliche Lesung des Beatles-Klassikers „In My Life“ oder seine Fassung des eingängigen „Young Folks“ vom skandinavischen Trio Peter, Björn & John.

Den Vogel schießen sie allerdings mit einer hochexplosiven Version des 80er-Jahre-Dance-Klassikers „I Wanna Dance With Somebody“ von Whitney Houston. „Diesen Song kennt wirklich jeder, ein klassischer Hit“, meint der Pianist. „Ich fand es einfach spannend, einen solchen Song, zu dem jeder einen Bezug hat, zu nehmen und mit der Band zu bearbeiten. Dadurch manifestiert sich der Sound der Band und man kann auf einmal hören, dass Popmusik der 80er-Jahre auch frei und wild klingen kann.“

Text
Rolf Thomas
Foto
Jörg Steinmetz

Veröffentlicht am unter 148, Feature, Heft

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