Editorial #124
Liebe Leserinnen und Leser,
2018 scheint ein guter Jahrgang für den Jazz zu werden:
Selten ist es uns so schwergefallen, den „Titelhelden“ auszuwählen, wie bei dieser Ausgabe. Drei „Kolosse“ sind mit grandiosen neuen Alben an den Start gegangen: Kamasi Washington (ab S. 52), Joshua Redman (ab S. 42) und Marcus Miller (ab S. 68). Sie alle hatten Spannendes zu erzählen, und – nicht ganz unwichtig – tolle Fotos sind bei unseren Exklusiv-Sessions auch noch entstanden! Schließlich haben wir uns für den entschieden, der in den letzten Jahren die meisten „Wellen“ um den Jazz gemacht hat, der viele neue, junge Leute an den Jazz herangeführt hat – und um den kontrovers diskutiert wurde und wird: Kamasi Washington.
Durchaus kontrovers ging es auch bei unserem Roundtable mit fünf VertreterInnen der jüngeren Generation von Festival-Kuratoren zu (S. 60-63). Während etwa moers-festival-Kurator Tim Isfort das Publikum ungeachtet der Location gerne vor vollendete Tatsachen stellt, überlegt sich Stefan Heilig, Co-Kurator der Leipziger Jazztage, genau, mit welchem Programm er das Publikum von bestimmten Locations mitnehmen kann. Und wo Nadin Deventer, Kuratorin des Jazzfest Berlin, den eigenen Geschmack als programmbestimmenden Faktor problematisch sieht, betont Olaf Stötzler, Co-Kurator des Deutschen Jazzfestival Frankfurt, dass Kuratoren doch gerade wegen ihres Geschmacks und der Richtung, für die sie stehen, geholt wurden. Zwiespälte, die übrigens auch einem Jazzmagazin-Redakteur nicht fremd sind…
Ein eigenes kleines Festival veranstalten auch wir anlässlich unseres 25. Geburtstags, kuratiert von der Redaktion – und zwar am 30. September im Kölner Club Bahnhof Ehrenfeld. Bereits bestätigt sind Timo Lassy, Raphael Wressnig & The Soul Gift Band und der Überflieger-Act dieses Jahres, den nicht nur wir (in Ausgabe 123), sondern auch unsere Kollegen von Jazzthetik und JazzPodium mit großen Storys gewürdigt haben: Shake Stew – ein weiterer toller Act wird noch hinzukommen. Mehr Infos bald auf jazzthing.de.
Viel Freude mit dieser Ausgabe und einen sonnigen Festivalsommer wünscht
Axel Stinshoff
Chefredakteur Jazz thing & Blue Rhythm