Editorial 151
Liebe Leserinnen und Leser,
Jubiläen gibt es nur alle Jubeljahre, aber wenn, dann kommen sie geballt! Nachdem wir im Sommer 30 Jahre und 150 Ausgaben Jazz thing gefeiert haben, steht dieses Mal die 100. Folge der „Jazz thing Next Generation“ an – sie kommt vom hervorragenden Zürcher Driftwood Quartet (S. 52). Als wir das Projekt vor 20 Jahren gemeinsam mit dem Label Double Moon als „Testballon“ gestartet haben, war nicht zu ahnen, dass einmal Europas größte Jazznachwuchsreihe daraus erwachsen würde. Und so lange es derart viele großartige Bewerbungen gibt, werden wir auch damit weitermachen.
Viele Musikerinnen und Musiker, die ihr Debüt bei JTNG gegeben haben, sind inzwischen bei renommierten Labels und zählen zu den bekannten Namen im Jazz, über die wir immer wieder mit viel Freude und ein wenig Stolz berichten. Double-Moon-Labelchef Volker Dueck, der „zweite Vater“ der Reihe, zieht in diesem Heft eine persönliche (Zwischen-) Bilanz (S. 54 – 60).
Die Titelstory widmen wir dieses Mal einer deutschen Musikerin, die die Frage „Wie politisch kann Jazz sein?“ mit „Sehr!“ beantwortet. Mit ihrem neuen Album „We’ll Rise“ will Anke Helfrich die Leistungen von Frauen für die Gesellschaft aufzeigen – sie würdigt nicht nur Jazzmusikerinnen wie Geri Allen und Terri Lyne Carrington, sondern etwa auch die mexikanische Malerin Frida Kahlo, die australische Aborigine-Leichtathletin und Olympiasiegerin Cathy Freeman und die britische Wissenschaftlerin Rosalind Franklin (S. 36 – 39).
Überaus aufschlussreich ist das Gespräch mit der „Produktivkraft“ Roman Sladek: Der Posaunist, Konzeptualist, Manager und Produzent gibt spannende Einblicke in das Wirtschaftsunternehmen Jazzrausch Bigband – und verrät, was er als Artistic Director und Co-Geschäftsführer des neuen Kulturkraftwerk Bergson in München vorhat (S. 64 – 65).
Hingewiesen sei auch noch auf die nächste Ausgabe unserer Konzertreihe „Jazz thing at the King“: Am 24. November 2023 ist der „leiseste Schlagzeuger Europas“ Emil Brandqvist mit seinem Trio im King Georg in Köln zu Gast.
Nun wünschen wir Ihnen viel Vergnügen mit dieser Ausgabe – und eine hoffentlich friedliche und gute Herbst- und Winterzeit.
Axel Stinshoff
Chefredakteur Jazz thing & Blue Rhythm