Editorial 152
Liebe Leserinnen und Leser,
alle reden über das Superwahljahr 2024, das bei uns in Deutschland und Europa, vor allem aber in den USA einige böse Überraschungen mit sich bringen könnte, und auch im Interview mit unserer Titelheldin Myra Melford ist der allgegenwärtige Donald Trump ein Thema. Wie die Überschrift „Threadgill, Twombly, Trump“ aber andeutet, geht es in dem Gespräch natürlich auch um Musik und Kunst – schließlich ist die aktuelle Musik der Pianistin vom amerikanischen Maler Cy Twombly inspiriert (S. 34 – 37).
Autor Markus Müller, dessen Buch „Free Music Production: FMP – The Living Music“ bereits ein Standardwerk für Free-Jazz-Fans ist, war bei seinem Besuch des OCT-LOFT Jazz Festivals in Shenzhen, China, nicht nur begeistert darüber, dass Free Jazz dort wie Popmusik gefeiert wird: Auch die ökologischen und verkehrstechnischen Errungenschaften sowie die quirlige Atmosphäre im Stadtteil OCT-LOFT brachten ihn zum Staunen, wie er in seinem Erfahrungsbericht offenbart. Dass der chinesische Staat mit der Schaffung einer solchen „Richard-Florida-Creative-Class-Super-Cluster-Welt“ auch ein Kalkül verfolgt, kann dabei aber nicht übersehen werden (S. 42 – 45).
Die alljährliche Frage, welche Veröffentlichungen des abgelaufenen Jahres auf den analogen und digitalen Abspielgeräten unserer Mitarbeiterinnen in Heavy Rotation liefen, wird einmal mehr mit einigen Überraschungen natürlich ausnahmslos positiver Art beantwortet (S. 58/59).
Unsere Reihe „Jazz thing at the King“ im Kölner Jazzclub King Georg schließlich geht am Dienstag, dem 26. März 2024, weiter – Saxofonist und Flötist Vincent Herring hat sein durch die Saxofonistin Erena Terakubo frisch zum Quintett erweitertes Projekt Soul Chemistry dabei.
Wir wünschen viel Freude mit dieser Ausgabe – und hoffen auf positive Überraschungen für uns alle in diesem Jahr!
Axel Stinshoff
Chefredakteur Jazz thing & Blue Rhythm