Noch Meer Rebekka!
Mit Rebekka Bakken zu Gast bei Wolfgang Muthspiel, Teil 2
Tochter Bakken bedankt sich bei Mutter Bakken für die Besorgung und Bereitstellung der fundamental wichtigen Hauptspeise: persönlich aus Oslo importierter Krebse von Frøya. Das sind mit Scherenfleisch von mehreren Krabben gefüllte Krabbenhauptkörper. Kucken Sie mal auf eines der Fotos. Da liegt so ein Eiweißteil auf seinem Rücken auf weißem Porzellan …
Erkannt? Sehenden Auges. Früher wurde man nahezu blind vom Fusel aus der Alpenrepublik, heutzutage blendet die Sonne aus manch einer kaiserlichen Flasche. Kein Franzbranntwein. Um Himmels willen. Unsere singende Sissi prostet uns zu. Salat, Krabbenfleisch, die Weißweine, die gemeinsam abgeschmeckten Krabbenfleischdipps. Wolfgang darf Versuchskaninchen spielen und probieren. Er lächelt. Alles harmoniert bestens. Bundrein gewissermaßen. Hut ab.
Zeit zum Dessert. Die nehmen wir uns. Schokolade (70 % Edelbitter in diesem Falle) wird im Wasserbad aufgelöst, und die Erdbeeren werden fast ganz durchgezogen.
Dieter: „Erdbeeren im September in Wien?“
Rebekka: „Verzeihung!“
Dieter: „Rebekka!!!!“
:O) = Schallendes Gelächter.
Kleine Gläser und Tässchen werden mit Cantucci gefüllt. „Cantucci von Billa sind die Besten“, vernehme ich, „die musst du in den Portwein tunken.“ Gesagt, getan. „Also, Chocolate and portwine is a perfect combination“, ist die nächste Verlautbarung. Das Pistazieneis stammt von der Eisdiele Bortolotti (www.bortolotti.at) aus der Mariahilferstraße, Christa sei Dank.
Alles wird zusammen angerichtet. Vor jedem von uns türmt sich eine Batterie süßer Versuchung auf. Vorne links die Cantucci, vorne rechts das vom Limoncello getränkte und fein geschmückte Eis, dazwischen die zwei Erdbeeren, hinten links im hochstieligen Glas die Muskat-Ottonel-Auslese vom Weinlaubenhof Kracher, Burgenland, und hinter den Früchtchen ein verziertes Glas mit der Portwein-Cuvée „Portuguese Love“, einem 2008er-Remix (?), Syrah & Blaufränkisch, high volume vom Weingut Artner. In der Flasche des Letzteren befindet sich ein Korken mit einem eingebrannten Code für das Download eines MP3-Songs: „Bah-Samba – Restless Soul Remix“. Ach ja … 81 g/l Restzucker geben mir den Rest. Ich bin pappsatt und damit definitiv nicht einsam unter Freunden.
Was kann nun noch passieren? Erhellende Gespräche. „You don’t know where the light comes from“, höre ich mich sagen. Märchen, Mythen, Träume von Erich Fromm, prägender Philosoph des so genannten normativen Humanismus. Um davon träumen zu können, bedarf es noch eines Caffè Decaffeinatos. Auch ohne atlantisches Bündnis. Gebündelte Geschichten aus NYC beschäftigen uns. Zufriedene Gesichter, beseeltes Mienenspiel. Rebekkas Verpflichtungen für Interviews am folgenden Morgen sowie ihr Auftritt bei einem Benefizkonzert für Krebshilfe (Pink Ribbon) am nächsten Abend veranlassen uns, profanen Haushaltstätigkeiten Nachdruck zu verleihen. Flaschen ordnen, aufräumen, spülen. Das sich ewig drehende Rad. Weniger backen, dafür Meer Rebekka …
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