171: Jazz thing Mixtape auf ByteFM

Shai Maestro 'Human'Shai Maestro ‚Human‘„Ich möchte nicht Perfektion präsentieren, sondern Schönheit, Hässlichkeit, Anstrengung, Unordnung – all das hat seinen Platz.“ Shai Maestro, Pianist aus Israel, sagt diesen Satz im Interview im aktuellen Jazz thing. Er trifft auch auf dieses Mixtape zu, schon das 171. aus der Redaktion dieses Magazins bei ByteFM. An fünfter Stelle wird da „GG“ zu hören sein, ein Song, „der eher wie ein Bild ist, das sich im Lauf der Zeit verändert“, so wieder Maestro, von dessen neuem Album „Human“ es stammt. Davor sind Stücke aus Centurion in Südafrika, aus Berlin, London und New York zu hören. Danach kommen Budapest, Montreal und öfter New York an die Reihe. Früher ging sowas schon fast als Weltreise durch.

„Indaba Is“ heißt die wunderbare neue Brownswood-Produktion mit aktuellen Jazz-Entwicklungen aus Südafrika, die hier mit „Ke Nako“ von Bokani Dyer gut vertreten ist. Saxofonist Phillip Dornbusch, in dessen Band Projektor ein nicht mit ihm verwandter Drummer namens Philip Dornbusch spielt, stellt mit „Arlo“ sein Album „Reflex“ vor, Vol. 86 unserer Reihe „Jazz thing Next Generation“. „Weakness“ von der Londoner Sängerin und Songschreiberin Poppy Ajudha war zwar neulich erst Track des Tages bei ByteFM, aber ist immer noch schön und daher auch hier mit von der Party.

Wie für den aktuellen Black History Month geschaffen scheint „Griot: This Is Important“ von Trompeter Jeremy Pelt, das Stücke wie „Underdog“ mit Interview-Statements zu Rassismus-Erfahrungen im Jazz versetzt. Mittendrin der schon erwähnte, sagenhaft schöne „GG“ von Shai Maestro. Auf dem Label des Budapest Music Centre modernisiert die Sängerin Veronica Harcsa gemeinsam mit Anastasia Razvalyaeva an der Harfe und dem Sound Designer Márton Fenyvesi an Live-Electronics und Gitarre einige Lieder von Claude Debussy, daher der Albumtitel „Debussy Now“. Zwischendurch noch ein offener Gruß aus Harlem: „Open Up“ kommt von Tony Bennets Lieblingssänger Allan Harris und seinem neuen Album „Kate’s Soulfood“.

Aus Montreal kommt das Bell Orchestre, dessen „V: Movement“ von ihrem eben bei Erased Tapes erschienenen Album „House Music“ stammt. „Just Wrong“ heißt ein schönes kleines Stück des Bassisten Pino Palladino, bekannt von seiner Arbeit mit D‘Angelo oder John Mayer, das er mit dem kalifornischen Produzenten Blake Mills für Impulse aufgenommen hat. Noch etwas gesprochene Poesie kommt via William Parkers „A Great Day To Be Dead“, das unser aktueller Titelkandidat für sein Album „Trencadis: A Selection From Migration Of Silence Into And Out Of The Tone World“ aufgenommen hat. All das gibt es im nächsten Jazz thing Mixtape auf ByteFM zu hören – am Freitag, 19. Februar, ab 11 Uhr, mit Götz Bühler am Mikrofon.

Weiterführende Links
ByteFM


Playlist #171
für das Jazz thing Mixtape vom Freitag, 19.2.2021, 11-12 Uhr

Bokani Dyer Ke Nako Indaba Is (Brownswood/Indigo)
Phillip Dornbuschs Projektor Arlo Reflex (Double Moon/in-akustik)
Poppy Ajudha Weakness Weakness (Poppy Ajudha)
Jeremy Pelt Underdog Griot: This Is Important (High Note/ZYX)
Shai Maestro GG Human (ECM/Universal)
Veronika Harcsa Fleur des bles Debussy Now! (BMC/The Orchard)
Allan Harris Open Up Kate’s Soulfood (Love Productions)
Bell Orchestre V: Movement V:Movement (House Music/Erased Tapes)
Pino Palladino/Blake Mills Just Wrong Just Wrong (Impulse!/Universal)
William Parker A Great Day To Be Dead Trencadis (Centering/Galileo MC)

Text
Götz Bühler

Veröffentlicht am unter Mixtape, New Media

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