Neues Buch: echtzeitmusik berlin

echtzeitmusik berlin. selbstbestimmung einer szeneDie Kunst des Zuhörens gehört zu den großen Geheimnissen der Improvisatoren. Und doch war man zunächst verblüfft, als damals Tasten, Saiten, zirkularer Atem, Tonregler und mit Bogen gestrichene Plattenspieler zum Einsatz kamen. Denen, die ihren Ohren nicht trauen wollten, hörte man einfach nicht mehr zu. Nicht gerade unbescheiden war schnell von einer Neudefinition des Klangs die Rede, von radikaler Reduktion, von Experimenten mit Stille und Geräuschen und lang anhaltenden „Drone“-Tönen. Mittlerweile gehört die Echtzeit-Improvisation zum musikalischen Haupstadtgefühl, über die zahlreichen Konzerte der ständig wachsenden Szene kann man sich auf www.Echtzeitmusik.de informieren. Mit Unterstützung des Hauptstadtkulturfonds fand vor einem Jahr das erste große Echtzeitmusik-Festival statt. Jetzt ist das Buch zu dem Phänomen erschienen, Motto: „selbstbestimmung einer szene“. Man erfährt aus erster Hand von den Protagonisten des Genres, wie ein heterogenes künstlerisches Meinungsgefüge sich unter einem Oberbegriff subsumiert, aushält und ausweitet. Im Anhang des Buches über die Berliner Echtzeitmusikszene sind an die 700 Musiker und Musikerinnen gelistet, die zwischen 1996 und 2011 bei den einschlägigen Events wie 2:13 Club, Labor Sonor, Raumschiff Zitrone, biegungen im Ausland und Quiet Cue aufgetreten sind.

Echtzeitmusik berlin wird herausgegeben von Burkhard Beins, Christian Kesten, Gisela Nauck und Andrea Neumann und erscheint zweisprachig auf Deutsch und Englisch im Wolke Verlag. Das Buch hat 416 Seiten und kostet 29,00 Euro.

Die Release-Party mit Lesungen und Live-Musik findet am 4.9. im Ausland statt.

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