Buch: Gunther Schuller

Gunther SchullerGunther Schuller-Autobiografie: A Life In Pursuit Of Music And BeautyBei Miles Davis war er als Hornist an den „Birth Of The Cool“-Sessions dabei. Mit Pierre Boulez, Karlheinz Stockhausen und Luigi Nono war Gunther Schuller befreundet, mit ihnen stritt er in den 1950er-Jahren bei den Darmstädter Ferienkursen über politische Musik. „Nono war Kommunist, doch ich höre seine Musik bis heute als sehr liebevoll und warm“, sagt Schuller. „Ich glaube nicht an politische Musik, die Hauptsache ist, was in der Partitur steht.“

Schon früh hatte Schuller, der als Sohn deutscher Emigranten am 22. November 1925 in New York geboren wurde und zweisprachig aufwuchs, sich mit Jazz beschäftigt. „Ich war ja in New York mit dem Schönberg-Pianisten Eduard Steuermann befreundet, meine Frau studierte mit ihm, und ich habe immer wieder versucht, ihm den Jazz nahe zu bringen. Aber er hat einfach nicht verstanden, dass das, was ein Louis Armstrong oder Duke Ellington machte, ganz große Kunst war. Schönberg ging es ähnlich. Wie überhaupt seinem ganzen Kreis.“

Später nahm Ornette Coleman bei Schuller Kompositionsunterricht, „der radikale Antirassist“ Mingus veränderte sein Leben. Mingus und Ellington nennt Schuller bewusst in einem Atemzug mit Stravinsky und Beethoven – und dass ein solcher Vergleich heute nur noch wenige provoziert, wertet er als großen Fortschritt. „A Life In Pursuit Of Music And Beauty“ heißt der erste Teil von Schullers Autobiografie, in der er über sein Leben und Werk zwischen den 1930er- und 1960er-Jahren schreibt. Es ist in der Reihe „Eastman Studies Of Music“ bei der University Of Rochester Press erschienen. Das Buch hat 694 Seiten und kostet 38,99 Euro.

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