RIP: Jackie Leven
Am 14. November ist im Alter von 61 Jahren der schottische Sänger und Songschreiber Jackie Leven an einem Krebsleiden verstorben. Sein erstaunlicher Karriereverlauf gliedert sich in zwei Abschnitte, die man fast als zwei Leben beschreiben könnte. Schon als Jugendlicher begann der Außenseiter ein Wanderleben durch Großbritannien, Deutschland, Spanien und Irland, arbeitete in Fabriken und auf Bauernhöfen. In London gründete er dann die querköpfige Rockband Doll By Doll. Mitte der 1980er wollte er eine Solokarriere starten, wurde bei einem Überfall jedoch fast erwürgt und verlor seine Falsettstimme. Er verfiel daraufhin dem Heroin, konnte sich aber von seiner Abhängigkeit heilen.
1994 markiert mit dem Klassiker „The Mystery Of Love Is Greater Than The Mystery Of Death“ den Beginn seines zweiten künstlerischen Lebens. Leven definierte mit einem Rocksound, der von schottischen Melodien und Gospelanleihen geprägt war, seinen neuen Stil. Seitdem legte er eine Produktivität an den Tag, die ihresgleichen sucht: Bis 2010 veröffentlichte er sage und schreibe 24 Album, die in Deutschland allesamt auf Cooking Vinyl erschienen sind. Alle diese Alben zeichnet ein Gespür für lyrische Tiefe und dramatische Geschichten aus, das zuletzt in der Scheibe „Wayside Shrines And The Code Of The Travelling Man“ gipfelte. Ein Werk, das nach Levens eigenen Worten von „einem Sound, der Trauer repräsentiert“ geprägt ist. „Je mehr du diese Lieder hörst“, so Leven, „desto besser wird es dir in der wirklichen Traurigkeit in deinem eigenen Leben gehen.“