Post-Coltrane: Neues Buch

John Coltrane

Neben zahlreichen englischsprachigen Büchern über den letzten großen Erneuerer des amerikanischen Jazz sind auch auf dem deutschen Markt noch jene von Ralf Dombrowski (Oreos) und Ben Ratliff (Hannibal) erhältlich, die deutsche Übersetzung von Ashley Kahns Buch über Coltranes Album „A Love Supreme“ liegt gerade erst sieben Jahre zurück. Doch damit nicht genug. Am 9. Mai erscheint bei Edel:Books nun eine weitere Coltrane-Biografie. Zunächst sollte das Buch im traditionsreichen Ammann-Verlag erscheinen, doch die Schließung des Verlags zum Sommer 2010 kam dem zuvor. Der Autor Karl Lippegaus geht in seinem Buch strikt chronologisch vor, erzählt noch einmal die Lebens- und Leidensgeschichte des großen Saxofonisten entlang seines Plattenwerks. Lippegaus bemüht sich dabei, den neuesten Stand der Coltrane-Forschung in seiner Biografie zu berücksichtigen.

„Erst das chronologische Miterleben bringt einem den Künstler wirklich nahe, der durch die hymnische Verehrung bloß entrückt und als ,Koloss des Saxophons‘ bezeichnet wurde“, schreibt der Autor. Gerade mal zehn Jahre habe Coltrane das Geschehen im Jazz dominieren können – „auf der Suche nach dem Heiligen Gral. Viele sagten, seine Musik habe ihr Leben verändert. Waren diese zehn Jahre, die titanischen Anstrengungen, am Ende nichts als der verzweifelte Versuch, etwas unwiderruflich Verlorenes zurückzuholen? Der afroamerikanischen Gemeinschaft gab er etwas, dessen viele seiner »Brüder« dringend bedurften in diesem Babylon: Selbstbewusstsein, Würde, Stolz aufs eigene Erbe.“ Im Schlusskapitel „Hommagen“ fasst Lippegaus ein Buch von Franck Médioni aus dem Jahre 2007 zusammen, der 80 Musiker, darunter Michel Legrand, Yusef Lateef und Charlie Haden zu ihren Coltrane-Erlebnissen befragte. Das Buch „John Coltrane – A Love Supreme“ hat 304 Seiten und kostet 29,95 Euro.

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