RIP: Joe Morello
Unter seinen Händen begannen selbst ungerade Metren zu swingen: Joe Morello. Sein gleichermaßen perfektes wie kraftvolles und lockeres Schlagzeugspiel passte perfekt auf die Experimente mit „Odd Meters“ und klassischer Formsprache des Dave Brubeck Quartet, wie sie auf dem Album „Time Out“ 1959 von Publikum und Medien gefeiert wurden. Erst Morellos feinnerviges, antizipierendes Drumming ließ die Stücke und Solo-Chorusse des Bandleaders Brubeck und dessen Altsaxofon spielenden Alter Egos Paul Desmond im rechten Licht erstrahlen, sein Schlagzeugsolo beim „Hit“ des Quartetts, „Take Five“, glänzte durch intelligente Dramaturgie, raffinierte Dynamik und pure Kraft.
Nach dem Ende des Dave Brubeck Quartet 1967 war er zwar immer wieder auch als Sideman zum Beispiel für Art Pepper, Gary Burton oder Thad Jones zu hören und nahm einige Alben mit eigenen Bands auf. Doch einen Namen machte er sich seitdem vor allem als Jazz-Pädagoge und Lehrbuch-Autor, der unter anderem zusammen mit seinem jüngeren Instrumentalkollegen das zweibändige „Drum Method“ veröffentlichte und das Buch „New Directions In Rhythm“ geschrieben hat. Am 12. März ist Joseph „Joe“ Morello in Irvington, New Jersey, gestorben – im Alter von 82 Jahren