Gestorben: Zim Ngqawana
Mit dem Saxofonisten Zim Ngqawana hat die südafrikanische Jazzszene am 10. Mai einen ihrer Protagonisten verloren. Ngqawana brach bei einer Probe zusammen und starb an den Folgen eines Infarkts in einem Johannesburger Krankenhaus mit nur 51 Jahren. Nach seinem Jazzdiplom an der Universität von Natal studierte der Saxofonist, Flötist und Perkussionist aus Port Elizabeth in den USA bei Max Roach, Wynton Marsalis, Archie Shepp und Yusef Lateef. In den 1990ern, zurückgekehrt in die Heimat, arbeitete er mit Hugh Masekela und Abdullah Ibrahim und gründete sein Quartett Zimology. Bei den Feierlichkeiten zur Amtseinführung von Nelson Mandela leitete er 1994 ein hundertköpfiges Perkussionsorchester.
Ngqawana stand für die Vermittlung zwischen Xhosa- und Zulu-Tradition auf der einen, und freiem, dem „Modern Creative“ verpflichteten Jazz auf der anderen Seite, wofür er fünf „South African Music Awards“ erhielt. Seine Kompositionen legte er in Suiten an, integrierte Mundharmonika, Fahrradklingeln und Trillerpfeifen in die Textur und verwendete auch Loops. In den letzten Jahren führten ihn seine internationalen Tourneen auch nach Deutschland und in die Schweiz. Wie seine Lehrer Shepp und Lateef gründete er vor kurzem noch eine Einrichtung zur Förderung junger Jazzmusiker in Johannesburg, das Zimology Institute.