Berlin: JazzFest
Zum letzten Mal kuratiert der Posaunist Nils Landgren in diesem Jahr das JazzFest Berlin. Seine Laufbahn als JazzFest-Leiter begann vor zehn Jahren, zunächst auf ein Jahr befristet. Der damalige neue Leiter der Berliner Festspiele, Joachim Sartorius, hatte Anfangs auf Rotation gesetzt, dabei jedoch die Rechnung ohne das mitveranstaltende ARD-Gremium und die Berliner Medien gemacht. Jetzt, zum Ausklang der Sartorius-Dekade mit seinen wechselnden und mit Ausnahme Landgrens erfolglosen JazzFest-Leitern, muss auch der Posaunist den begehrten Posten räumen.
„Es hat einige Zeit gebraucht, bis jeder kapierte, dass ich der Neue bin. Es gab Anlaufschwierigkeiten, und später kam hinzu, dass wir Probleme mit dem Budget bekamen. Ich hatte gedacht, dass ich wesentlich mehr Geld zur Verfügung haben würde. Zum Glück konnte ich in letzter Minute dann noch die skandinavischen Kulturräte und Musikinstitutionen dazu bewegen, fast die gesamten Reisekosten der Musiker zu übernehmen“, schilderte Landgren dem Tagesspiegel vor zehn Jahren die Berliner Verhältnisse. Als Ausstand gibt es in diesem Jahr einen Polen-Schwerpunkt in Kooperation mit einer großen historischen Ausstellung im Martin-Gropius-Bau. Neben Tomasz Stanko werden unter anderem auch Richard Galliano, Charles Lloyd, Carla Bley und Lizz Wright erwartet. Das JazzFest Berlin 2011 findet vom 2. bis 6. November im Haus der Festspiele und angeschlossenen Locations statt, bei den insgesamt 24 Veranstaltungen treten fast 200 Musiker auf.