Live II: William Parker
Vom 1. bis 3 Februar gibt es in der Reihe "jazzwerkstatt on tour" drei Konzerte in Cottbus (1.2.), Banzkow (2.2.) und Berlin (3.2.) mit dem afroamerikanischen Bassisten William Parker, dem Schlagzeuger Christian Lillinger und dem Saxofonisten Henrik Walsdorff.
Für die beiden Berliner Musiker ist das gemeinsame Konzertdebüt mit Parker ein einschneidendes Ereignis. Parker, gerade 60 geworden, leitet zusammen mit seiner Frau Patricia das New Yorker Vision Festival. Er hat große Konzerte auf Instrumenten gegeben, die als heruntergekommen und eigentlich schon unspielbar galten. William Parker war in vielen Projekten von Cecil Taylor der Bassist der 1980er Jahre und steht auch heute noch für das Free Thing. Ständig auf der Suche nach neuen Auftrittsmöglichkeiten und genreübergreifenden Kollaborationen setzt Parker auf die Tradition der permanenten Erneuerung von musikalischer Improvisation und der ästhetisch-sozialen Widerstandskraft von Kunstschaffenden:
„Was ich bei Mr. Taylor lernte, war, das musikalische Stilistik keine Bedeutung hat. Als ich mit Cecil spielte, konnte ich mich entscheiden, ob ich Bossa Nova oder Blues spielen wollte, ich konnte aus all den Sounds wählen, die in der Welt existieren, und das zeigte mir, wie weit man gehen kann – grenzenlos. Freiheit in der Musik bedeutet, dass man die Freiheit hat, alles zu spielen, was man möchte. Das ist eine hochdisziplinierte Angelegenheit – denn um das zu spielen, was man möchte, muss man wissen, was alles möglich ist, und wie man das in eine gültige Fassung bringt. Es geht ja um das Ergebnis: profunde Musik, die das Leben der Menschen verändern kann. Wir sind dazu da, Leben zu retten.“