RIP: Etta James
Sie hat viele Höhen und Tiefen miterlebt: Etta James’ Mutter war bei der Geburt ihrer Tochter 1938 noch minderjährig, ihren Vater lernte James nie kennen. Aufgewachsen ist Jamesetta Hawkins – so ihr richtiger Name – bei ihren Großeltern, als 13-Jährige begann sie zu singen und trat unter anderem mit dem Trio The Creolettes in Clubs von San Francisco auf. Dort wurde sie von Johnny Otis entdeckt, der sie später zu ihrem Künstlernamen überredete und mit dessen Bands sie als Sängerin in den 1950er-Jahren arbeitete. Mit James’ Wechsel zum legendären Label Chess Records kam dann Anfang der 1960er auch der kommerzielle Erfolg: Mit ihrer kraftvollen, volltönenden und im Blues geerdeten Stimme nahm sie einige Hits auf, wie zum Beispiel „The Wedding“ und „Pushover“.
Auch wenn James ab den 1970ern nicht mehr an die früheren Erfolge anknüpfen konnte, so hatte sie sich längst einen Namen gemacht – unter anderem wurde sie von den Rolling Stones für eine der Tourneen eingeladen. Welche Bedeutung sie auch und gerade für ihre jüngeren Kolleginnen hat, zeigt der Musikfilm „Cadillac Records“ von 2008, der ihre frühen Jahre als Blues-Sängerin behandelt. Die Hauptrolle spielt Beyoncé Knowles, die bei der Promotion-Tour zum Filmstart betont hat: „Sie ist immer Etta geblieben. Sie hat sich nicht verbiegen lassen, von niemandem. Wenn sie afroamerikanischen Künstlerinnen wie mir nicht den Weg bereitet hätte, hätten wir niemals die gleichen Möglichkeiten wie jetzt.“ Nachdem Etta James schon seit längerem an Leukämie erkrankt gewesen war, ist die Sängerin nun am 20. Januar an den Folgen einer Lungenentzündung im Community Hospital in Riverside, Kalifornien, 73-jährig gestorben.