Hamburg: Werner Burkhardt Jazzpreis
Als Werner Burkhardt 2008 im Alter von 80 Jahren starb, war sein Tod ein großer Verlust für die Jazzszene – nicht nur in Deutschland sondern auch international. Burkhardt war jahrzehntelang einer der profiliertesten Jazzkritiker, in seinen Texten zum Beispiel für die „Süddeutsche Zeitung“ zeigte er sich als profunder Kenner dieser Musikgattung und schrieb stets mit großer Sympathie für die Musiker. Sein umfangreiches Schallarchiv mit über 6.000 Tonträgern überließ er noch zu Lebzeiten dem Musikwissenschaftlichen Seminar der Universität Hamburg, den Nachlass verantwortet nach seinem Tod die Hamburgische Kulturstiftung.
Zum ersten Mal wird 2012 der „Werner Burkhardt Jazzpreis“ verliehen, der mit 5.000 Euro dotiert ist und mit dem ab sofort alle zwei Jahre junge Hamburger Musiker ausgezeichnet werden. Erster Gewinner des neuen Jazzpreises ist der 39-jährige Gitarrist und Bassist Sven Kerschek, der, so die Meinung der unter anderem mit dem Konzertagenten Karsten Jahnke, dem Saxofonisten Gabriel Coburger und dem NDR-Bigband-Trompeter Claus Stötter besetzten Jury, „seit vielen Jahren auf ebenso nachdrückliche wie uneitle Weise zahlreichen Hamburger Jazzformationen seine persönliche Note hinzufügt.“ Preisverleihung und Preisträgerkonzert sind am 26. Oktober. Dann wird Kerschek mit seinem Quartett mit dem Saxofonisten Sebastian Gille und den beiden Berlinern Oliver Potratz (Bass) und John Schröder (Drums) das dritte Überjazz-Festival eröffnen.