Berlin: Jazz At Berlin Philharmonic
Als ACT-Chef Siggi Loch am ersten November-Samstag eine Handvoll Musikjournalisten, die beim Jazzfest in der deutschen Hauptstadt waren, in sein Domizil nach Berlin-Grunewald eingeladen hatte, erzählte er auch davon, wie aus einem Zufall heraus die Idee zur neuen Konzertreihe „Jazz At Berlin Philarmonic“entstanden ist. Die „Stiftung Berliner Philharmoniker“ hatte im Frühjar den 20 Jahre alten „Alfred Brendel Flügel“ zugunsten von UNICEF an Loch versteigert, der augenblicklich fasziniert davon war, weil dieser Flügel genauso alt ist wie sein ACT-Label.
Weil ACT Music auch das Zuhause für einige virtuos auftrumpfende Pianisten ist, hat Loch den Finnen Iiro Rantala, den Polen Leszek Mozdzer und den Deutschen Michael Wollny gebeten, bei die Premiere seiner neuen Konzertreihe am 11. Dezember im Kammermusiksaal der Berliner Philharmonie auf seinem „Alfred Brendel Flügel“ zu spielen. Diese drei stilistisch so verschiedenen Virtuosen sind aber nicht nur solo, sondern auch im Duo und – als Abschluss – im Trio zu hören. Das Repertoire ist breit gefächert: Es reicht zum Beispiel von Rantalas Paraphrase von Bachs „Goldberg Variationen“ über ein pianistisches Erinnern an den 2008 verstorbenen Instrumental- und Labelkollegen Esbjörn Svensson durch Wollny und Rantala bis hin zu Chick Coreas „Armando’s Rhumba“ in einer wahrscheinlich rasanten Tastenversion aller drei Pianisten. Der Reinerlös der Premiere von „Jazz At Berlin Philharmonic“ wird der UNICEF-Weihnachtsaktion gespendet, die neue Konzertserie soll in loser Folge fortgesetzt werden.