Neues Buch: Peter Brötzmann

Brötzmann GesprächeNeues Brötzmann-Buch: 'Brötzmann Gespräche'Der Bochumer Autor Christoph J. Bauer ist bekennender Fan von Peter Brötzmann. Er traf den Saxofonisten zwischen Dezember 2011 und Juli 2012 in dessen Wuppertaler Wohnung zu vier längeren Gesprächen, die jetzt in Buchform vorliegen. Am Anfang dieses Vorhabens stand ein Zitat aus der „Süddeutschen Zeitung“, in dem Brötzmann sein jüngst aufgelöstes Chicago Tentett „auch ein Beispiel gesellschaftlichen Zusammenlebens“ nennt. Darauf folgte für Bauer die Frage, inwieweit das gemeinsame Improvisieren ein Vorbild für das gesellschaftliche Zusammenleben sein könnte. Und Brötzmann zieht erwartungsgemäß mit: Wenn sich Musik und Kunst nur auf ästhetische und formalistische Gedanken beschränke, dann sei ihm das zuwenig. Tatsächlich sind viele Gedanken und Ansichten Brötzmanns aus zahlreichen Interviews bereits bekannt. Dass Jazz mit Abenteuer und Risiko zu tun habe, dass man kulturpolitisch gesehen auf der untersten Stufe der Treppenleiter geblieben sei, dass sich Hoffnungen auf Förderung und Anerkennung in jüngster Zeit zerschlagen hätten – kurz: „Ein reicher Mann wirst du damit nicht – der Ärger ist vorprogrammiert!“ Eigentlich seien alle aus Liebe und Leidenschaft zur Musik gekommen „und nicht aus der akademischen Bildung“, so Brötzmann.

Er möge Musik, ob da nun Marsalis oder Brötzmann draufsteht, nur mit dem Hochschul-Jazz hat er weiterhin so seine Probleme. Die bekannte Frage sei, „beweg ich mich oder will ich mich nur bewegen im Bereich der Reproduktion“, und die richtige Antwort darauf lautet, dass man sich selbst etwas erfinden solle. Das ideale Weihnachtsgeschenk gegen die Leere im Programm. Das Buch „Brötzmann. Gespräche“ ist im Berliner Posth Verlag erschienen, es hat 180 Seiten und kostet 19,99 Euro. Bauer und Brötzmann stellen das Buch am 13. Dezember um 20 Uhr im Café Ada in Wuppertal vor.

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