Senegal: Tumult um Youssou N’Dour

Youssou N'DourSorgte für Tumulte in Senegal: Youssou N'DourDie Bewerbung von Youssou N’Dour um das senegalesische Präsidentenamt (wir berichteten) hat in der Hauptstadt Dakar Ende letzter Woche zu tumultartigen Zuständen geführt: Die Justiz verweigert dem 52-Jährigen die Kandidatur, da sie die Echtheit der 13.000 gesammelten Unterschriften von N’Dours Unterstützern anzweifelt und unterstellt, er würde unter der geforderten Marke von 10.000 Signaturen bleiben. Der Musiker wurde von der Obrigkeit zudem rüde behandelt, ein Polizist schlug ihm die Brille vom Gesicht. Zugleich erlaubte der Höchste Gerichtshof dem jetzigen 85-jährigen Präsidenten Abdoulaye Wade eine neue Kandidatur.

Zwar beschränkt die aktuelle Verfassung die Amtszeit auf zwei Legislaturperioden, doch sei Wade schon vor Inkrafttreten dieser Gesetzregelung im Amt gewesen. Somit könne seine erste Amtszeit nicht angerechnet werden, argumentierten die Richter, die vom Staatschef kürzlich mit einer Gehaltserhöhung versorgt wurden. N’Dour gibt nicht auf und hat Widerspruch gegen die Entscheidung des Gerichts eingelegt. Er wittert hinter diesen Vorgängen einen, so wörtlich: „verfassungwidrigen Staatsstreich“, und kündigte an, er könne nun nicht mehr garantieren, dass sich seine Anhänger weiterhin friedlich verhalten. Beobachter befürchten, dass die Situation vor den Wahlen am 26. Februar nun außer Kontrolle geraten könne.

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