Mannheim: Neuer Deutscher Jazzpreis
Das war schon eine Überraschung, als die Macher des Neuen Deutschen Jazzpreises Mannheim für die siebte Ausgabe 2012 den Keyboarder, Komponisten und Bandleader Django Bates als Kuratoren gewinnen konnten. Nachdem eine Vorjury dem englischen Tausendsassa 14 Bands aus Deutschland vorgeschlagen hatte, hat Bates jetzt seine drei Finalisten ausgewählt, die sich am 10. März in der Mannheimer Alten Feuerwache dem Votum des Publikums stellen. Und er hat eine durchaus spannende Wahl getroffen. Mit dem Center Trio kommt ein Jazz-Piano-Trio auf die Bühne, das jedoch einem musikalisch ganz eigenwilligen Weg durch diese hierzulande so populäre Gattung folgt. Weitaus bekannter ist das Trio DRA des in Berlin lebenden Vibrafonisten, Komponisten und Musik-Philosophen Christopher Dell: sperrige Improvisatonsmusik, die den Blick in die Geschichte der swingenden Musik der USA keineswegs scheut. Musikalisch eine ganz andere Richtung schlägt das Quartett Schneeweiss & Rosenrot ein: ein raffinierter Singer/Songwriter-Sound mit Jazz- und Folkanleihen, der fast schon in der „klassischen“ Lied-Tradition Europas zu verorten ist.
Bevor aber das Mannheimer Publikum über die Vergabe des Preises im Wert von 10.000 Euro entscheidet (plus über einen mit 1.000 Euro dotierten Solisten-Preis) gibt Bates mit seinem Beloved Bird Trio seine schrullige Sicht auf das Werk der Bebop-Legende Charlie Parker zum Besten – am 9. März in der Alten Feuerwache. Am gleichen Tag gibt es auch eine Premiere beim Neuen Deutschen Jazzpreis Mannheim. „Netzwerken ist eine gute Sache. Das hat sich inzwischen auch in der Jazzszene herumgesprochen“, schreiben die Organisatoren auf ihrer Website. „Deswegen wurde das ,Jazzlabor‘ als ein neuer Teil unseres Festivals ins Leben gerufen.“ Musiker aus Rhein/Neckar treffen ab sofort bei jeder Festivalausgabe auf Kollegen aus anderen Regionen Deutschlands. Den Anfang macht 2012 jazzwerkruhr, das eine Abordnung nach Mannheim schickt – als Jazzlabor Mannheim-Ruhr treffen unter anderem Alexandra Lehmer und Rodrigo Villalon auf John-Dennis Renken und Oliver Maas. Sämtliche Infos gibt’s im Internet auf der Festival-Site.