Berlin: Pfefferberg
Kurz vor seinem 90. Geburtstag, er wurde am 21. April 1922 in Mississippi geboren, tritt der Jazzgitarrist Mundell Lowe in Berlin auf. Seine Karriere begann in New Orleans, nach dem 2. Weltkrieg wurde er, vermittelt durch den Produzenten John Hammond, vom Swing-Schlagzeuger Ray McKinley für dessen Band engagiert. In den 1950er-Jahren war er als Studiomusiker für den Sender NBC tätig, in der Zeit begleitete er auch Billie Holiday und Charlie Parker. Lowe machte sich am 1960 vor allem als harmonisch versierter Begleitmusiker von Carmen McRae, Benny Carter und Quincy Jones einen Namen, 1972 komponierte er den Titelsong für Woody Allens „Was Sie schon immer über Sex wissen wollten, aber bisher nicht zu fragen wagten“. Nachdem er sich in den 1980ern aus dem Studiogeschäft zurückzogen hatte, trat er immer wieder mal als Jazzmusiker auf. Im Rahmen seiner offiziell letzten Tournee spielt er am 27. März im Berliner Pfefferberg.
Der 15. April ist dann Tibet-Tag im Pfefferberg. Dafür gibt es ein ganz besonderes Konzert: die Weltpremiere der tibetischen Sängerin Yungchen Lhamo mit dem irischen Folk-Gitarristen und Bouzouki-Spieler Dónal Lunny. Lhamo gilt als die Stimme Tibets. Nachdem sie Mitte der 1990er-Jahre von Label Real World utner Vertrag genommen worden war, sind drei CDs erschienen, auf denen sie in tibetischer Sprache Themen ihrer Heimat zu Gehör bringt – wie zum Beispiel „Ama“, ihrer Mutter gewidmet hat. Zudem ist sie als Musikerin eine Grenzgängerin, die stets auch mit westlichen Musikern ebenso zusammenarbeit wie mit afrikanischen Instrumentalisten. Auch der in Irland geborene, seit einigen Jahren aber in Japan lebende Lunny ist ein musikalischer Grenzgänger: Aufbauend auf der Folklore der „Grünen Insel“ begibt er sich auf Reisen durch andere Gegenden der musikalischen Landkarte – mit teils stupender Virtuosität glückt ihm der Brückenschlag zwischen den Musikkulturen. Konzertbeginn ist 17 Uhr, weitere Infos auf der Pfefferberg-Website.