Burghausen: Nachwuchspreis an Berlin
Im Rahmen der 43. Internationalen Jazzwoche, die noch bis 18. März andauert, hat die IG Jazz Burghausen in Zusammenarbeit mit der Stadt Burghausen zum vierten Mal den „Europäischen Burghauser Nachwuchs-Jazzpreis“ 2012 verliehen. Der Preis soll der Nachwuchsförderung im Jazz dienen, Bands und Big Bands aus ganz Europa können sich dafür bewerben. Die einzige Einschränkung ist, dass die Mitwirkenden nicht älter als 30 Jahre alt sein dürfen. Auch die Vergabepolitik ist etwas ungewöhnlich: Da mit den zur Verfügung stehenden 15.000 Euro die Aktivitäten der Band gefördert werden soll, werden nur 5.000 Euro als Barpreis vergeben, der Rest wird in Form eines „Promotionspreises“ den Bedürfnissen der Band entsprechend eingesetzt. Die Jury, die fünf Finalisten auswählte, ist besetzt mit dem künstlerischer Leiter der Internationalen Jazzwoche Burghausen, Joe Viera, und den Jazzredakteur vom Bayerischen Rundfunk, Roland Spiegel, sowie den Journalisten Ralf Dombrowski und Reinhard Köchl.
Die Bands Harmzone (Deutschland), MiR (Deutschland), Olaf Lind Quartet (Deutschland/Frankreich/Island), Raphael Jost & Band (Schweiz) und Red Balloon (Deutschland/Österreich/Russland) traten am 13. März in je 20-minüten Sets in Burghausen auf und die Jury entschied sich für die Berliner Band Red Balloon des Saxofonisten und Komponisten Malte Schiller. „Die Jury würdigte bei dieser Band die komplexen und geistvollen Kompositionen, in denen die zeitgenössische Klangvielfalt des Jazz auf anspruchsvolle und unterhaltsame Weise eine Form fanden. Besonders der Einsatz der Bläserstimmen und die vielen Überraschungsmomente der Stücke, aber auch herausragende solistische Leistungen machten den Auftritt dieser Band zum Ereignis,“ hieß es in der Begründung der Jury. Der Schweizer Sänger und Pianist Raphael Jost erhielt den mit 1.000 Euro dotierten Solistenpreis. Damit wolle man auch auf die große Zukunftsperspektive dieses Ausnahmetalents hinweisen, erklärte Jury-Sprecher Joe Viera.