Jazz@Lincoln Center: 25

Jazz At Lincoln CenterDas Orchester von Jazz At Lincoln CenterBei der jährlichen Gala-Veranstaltung für Jazz@Lincoln Center (JALC) trat dieses Mal Paul Simon mit den Gästen Aaron Neville und Wynton Marsalis auf. 3,6 Millionen Dollar wurden an diesem Abend für die Non-Profit-Organisation gespendet. Als JALC vor 25 Jahren begann, ging es zunächst nur um eine kleine Sommerreihe mit drei Konzerten. Doch die Aufregung war von Anfang an groß, besonders wegen der neotraditionalistischen Ausrichtung unter der Leitung von Wynton Marsalis und seinen Beratern Albert Murray und Stanley Crouch. Seitdem der Jazz dann 1991 am Lincoln Center institutionalisiert wurde, hat sich in den USA die gesellschaftliche Wahrnehmung dieser Musik verändert. Die Debatten um die Definition eines Jazz-Kanons und die diesbezüglichen Aktivitäten von Marsalis bewirkten eine grundlegende Wende in der Anerkennung des Jazz vonseiten der führenden Kulturinstitutionen des Landes.

Zum ersten Mal in seiner Geschichte kam der Jazz in der Hochkultur an. 2004 wurden die eigens für JALC für 131 Millionen Dollar neu errichteten Konzertetagen im Time Warner Building am Columbus Circle bezogen, das Stiftungskapital wurde 2007 mit 11 Millionen Dollar beziffert und soll bis 2013 auf 70 Millionen erhöht werden. Das jährliche Budget liegt bei weit über 40 Millionen Dollar, pro Saison ist JALC in über 3.000 Veranstaltungen involviert, neben großen Konzerten und Tourneen sowie zwei bis drei täglichen Gigs im hauseigenen Dizzy’s Club Coca-Cola gehören dazu auch vielfältige Jazz-Ausbildungsaktivitäten, Aufnahmekapazitäten und ein Radio-Studio. Zu den Highlights der kommenden Konzertsaison anlässlich des 25-jährigen Jubiläums gehören Auftritte von Bobby McFerrin mit „My Audio Biography“, Wynton Marsalis mit „Blood On The Fields“, ein John Coltrane Festival mit McCoy Tyner und Joshua Redman sowie Aufführungen der Musik von Joe Henderson, Dizzy Gillespie, Gerry Mulligan und John Lewis.

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Frank Stewart

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